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chen Edelfräulein Margarethe von der Saale. Martin Bucer erwirkte das Einverständnis der Wittenberger Theologen. Im „Wittenberger Ratschlag" von 1539 erging Luthers und Melanchthons Billigung. Die rechtmäßige Frau Philipps, Landgräfin Christine von Sachsen, willigte ein, nachdem Philipp erklärt hatte, dass die Kinder aus der Nebenehe als Erbberechtigte keinen Anspruch auf das Fürstentum hätten. Die Trauung fand in aller Heimlichkeit in Anwesenheit Melanchthons im März 1539 im Schloss zu Rotenburg an der Fulda statt.
Der Abschluss der Doppelehe blieb nicht geheim. Des Landgrafen Bundesgenossen distanzierten sich. Zwar hatte Philipp mit dem „Wittenberger Ratschlag" die geistliche Zustimmung gefunden, nach weltlichem Recht war er jedoch der Peinlichen Gerichtsordnung Karls V. verfallen. Außerdem hatte er selber in der Visitationsordnung von 1537 im Zusammenhang mit der Täuferfrage die Mehrehe in der Landgrafschaft Hessen verboten. So blieb ihm als einzige Möglichkeit, sich dem Kaiser zu unterwerfen und um Gnade und Straflosigkeit zu bitten. Er erhielt sie auf dem Reichstag zu Regensburg in einem geheim geschlossenen Vertrag vom Juni 1541. Darin machte der Landgraf dem Kaiser schwerwiegende Zugeständnisse. Landgraf Philipps Stellung war erschüttert, die Existenz des evangelischen Bündnisses, ja des Glaubens, stand auf dem Spiel. Die Niederlage im Schmalkaldischen Krieg war abzusehen.
(Schluss folgt)

Dr. Arnd Friedrich

(ZV Frankenberg)

HABILITATION

Dr. phil. Christina Vanja hat sich am 4. Juli 2001 mit ihrer Habilitationsschrift „Vom Hospital zur Irrenanstalt. Studien zur institutionellen Geisteskrankenfürsorge in Hessen von der Reformation bis zum Ersten Weltkrieg" und mit ihrem Probevortrag „Verführerische Lektüre - von den Wirkungen eines alten Mediums' auf die Menschen in der Frühen Neuzeit" an der Universität Kassel für das Fach „Neuere Geschichte" habilitiert. Dr. Vanja, der am 12. Dezember 2001 die Universität Kassel die akademische Bezeichnung „Privatdozentin" verliehen hatte, hielt am 10. Juli ihre Antrittsvorlesung zu dem Thema „ Im Labyrinth der Akten - Archivische Ordnung im Wandel der Neuzeit".