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sation [Wissenschaftsorganisation] gewürdigt werden, das insbesondere der Nachwuchsförderung und nach 1990 auch den neuen Bundesländern in großzügiger Weise zugute kam. Als akademischer Lehrer ist Klüßendorf hochangesehen und verfügt inzwi schen schon über eine große Schar an Schülern, die ihrerseits bereits zu Ehren gekommen sind.

Gerhard Menk

 

 

Aus den Zweigvereinen
 

ZV Bad Hersfeld

Ursula Vaupel, Eschwege, war am 29. Februar 2002 zu Gast beim ZV Bad Hersfeld und berichtete über die Rolle der Frau vom 10. bis 15. Jh.

Die Frau unterstand nach germanischem Recht der Munt, d.h. der Vormund schaft des Mannes, genoss aber allgemein hohes Ansehen. Frauen galten zeitwei se als kostbar, da sie zahlenmäßig in der Minderheit waren. Das Lebensbild der aus Byzanz stammenden Kaiserin Theophanu, Frau Kaiser Ottos II., zeigte, welch hohes Ansehen sie nicht nur als Ehefrau, sondern auch als Begleiterin und Beraterin ihres im Reich umherreisenden Mannes genoss. In Urkunden wird sie ihrer Rolle gemäß als „coimperatrix augusta“, als Mitkaiserin, geführt. Die meisten Frauen lebten zu dieser Zeit jedoch auf dem Land und waren in Grund herrschaften eingebunden, waren somit als Leibeigene dem Grundherrn (bis ins 19. Jh.) unterstellt. Eheschließungen bedurften ebenso dessen Zustimmung wie „Ausheiratungen“ aus dem grundherrlichen Verband. Gleichzeitig genossen sie dessen Schutz.

Mit den zunehmenden Städtegründungen wuchsen die Frauen in neue Rollen. Eine Handwerkerfrau sorgte sie sich um Haushalt, Vorratswirtschaft und Feld arbeit und veräußerte die Waren aus der häuslichen Werkstatt. Verstarb der Meister, mussten sie sich gemäß der Zunftregel innerhalb eines Jahres wieder verheiraten. Als Meisterwitwen waren sie für Gesellen begehrte „Heiratsobjekte“, selbst wenn große Altersunterschiede bestanden. Frauen waren in fast allen Berufen tätig, insbesondere als Näherinnen, Hutmacherinnen etc., auch als Geldwechslerinnen, Schreiberinnen, selbst als Zöllnerinnen. Als Hebammen und Heilerinnen genossen sie hohes Ansehen. Zwischen 15 und 40 Prozent des Steueraufkommens in Städten stammte aus ihrer selbständigen Tätigkeit.

 

 

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