Gesamtprogramm heraus . Die Eröffnungsfestveranstaltung fand am Fuße der Edersee-Talsperre in der Turbinenhalle des Kraftwerks I bereits am 11. September statt.

Die Edertalsperre, der 3 Dörfer weichen mußten, entstand zwischen 1909 und 1914. Weitere Themenschwerpunkte sind die Wasserkünste im Schlosspark Wilhelmshöhe, das Gradierwerk in Bad Nauheim, der einzige Fluss-Schiffs-Tunnel Deutschlands in Weilburg/Lahn, die museale Wasseraufbereitungsanlage in Kassel an der Fulda, Schleusensiedlung und Staustufe als Denkmäler am Mainufer in Hattersheim-Eddersheim und das moderne Denkmal von 1959, das Hanauer Heinrich-Fischer Bad. Weiterhin die Balneologie-Mineralquellen in Hessen, die Heilig-Grab-Kapelle in Bad Homburg, der Schlosspark Laubach, die frühmittelalterlichen Wandmalereien von St. Andreas in Fulda-Neuenberg, die Bad Schwalbacher Kurbahn, mittelalterliche „Bergfreiheit“ im Kellerwald. Höhepunkt war die Übergabe von acht Geldpreisen durch Staatsminister Udo Corts, an Privatpersonen zur Erhaltung von Denkmälern im Gesamtwert von 15.000 €. Stifter des Gel-des ist die Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen, die seit der Einführung der sogenannten Rubbel-Lotterie 1986 den Gewinn derselben unter dem Namen „Hessischer Denkmalschutzpreis“ zur Verfügung stellt. Gefördert wurden die Instandsetzung der Eckenmühle in Fulda-Kämmerzell, die Sanierung des ehemaligen Glockenturms in Guxhagen, des „Schlockerhofes“ in Hattersheim, der ehemaligen Synagoge von Waldkappel-Harmuthsachsen (Werra-Meiß-ner-Kreis), das Baudenkmal Heiliges Grab auf dem Reformierten Friedhof in Bad Homburg, das Hölkesche Haus aus der Gründerzeit in Kassel, der alte, in Fachwerkkonstruktion 1901 errichtete Bahnhof Frischborn bei Lauterbach (Vogelsbergkreis) und die Sicherung des paläontologischen Höhlenbodens der Adventhöhle bei Breitscheid-Erdbach (Lahn-Dill-Kreis).

Hans-Jürgen Kahlfuß

Landesamt für Denkmalpflege: „Neue Wege ins alte Hessen“

Das neue Sachgebiet Mittelalter und Neuzeit der Archäologischen Denkmalpflege stellt die Antwort des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen auf die zunehmende Gefährdung des „unterirdischen Archivs“ in hessischen Städten und Dörfern durch die weiter anwachsende Bautätigkeit dar. Die bedrohten archäologischen Zeugnisse der Vergangenheit eröffnen tiefe Einblicke in das alltägliche Leben und auch das Sterben der Menschen im Mittelalter und jüngerer Zeit. Das öffentliche Interesse an diesen Epochen ist gewaltig, wie das Millionenpublikum der großen Themenausstellungen (Otto der Große, Spätmittelalter am Oberrhein), aber auch der zahlreichen Mittelaltermärkte beweist.

Mit dieser 2002 geschaffenen Einrichtung folgt Hessen dem bewährten Vorbild anderer Bundesländer (Baden-Württemberg, Nord-rhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern). Dort widmen sich eigene Dezernate oder Referate bereits seit bis zu dreißig Jahren der Zeitspanne zwischen 450 n. Chr. und etwa 1950.

Das in der Außenstelle Marburg angesiedelte Sachgebiet bündelt die Kompetenzen des Landesamtes zu dieser Periode – und verfolgt damit auch handfeste wirtschaftspolitische Ziele: Das Sachgebiet wird zukünftig landesweit alle bereits ausgegrabenen archäologischen Fundstellen aus Mittelalter und Neuzeit erfassen. Damit wird es verstärkt bereits im Vorfeld geplanter Baumaßnahmen möglich sein, mittelalterliche, noch unbekannte Fundstellen gezielt auszugraben und so Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Die neue Einrichtung wird beim Umgang mit mittelalterlichen und neuzeitlichen Bodendenkmälern beraten. Ferner dient sie bundesweit als Ansprechpartner für Universitäten, Denkmalbehörden und Forschungseinrichtungen für Fachfragen zur Mittelalter- und Neuzeitarchäologie in Hessen. Darüber hinaus richtete sie am 13. und 14. Oktober den Kongress „Neue Wege ins alte Hessen“ als Leistungsschau der hiesigen Archäologie des