präsentiert werden. Um diesen Zustand zu verbessern, organisierte das seit Ende 2005 als gemeinnütziger und eingetragener Verein tätige Kasseler Fotoforum mehrere Treffen mit Vertretern städtischer Institutionen, um Fragen und Probleme der Archivierung und Inventarisierung historischer Fotografien zu diskutieren und um Möglichkeiten einer digitalen Vernetzung der Sammlungen zu überdenken. Insbesondere bei der Universitätsbibliothek Kassel fielen diese Anregungen auf fruchtbaren Boden: Der Bestand historischer Fotografien in der Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek der Stadt Kassel ist nun weitgehend inventarisiert, konservatorisch korrekt untergebracht und digital verfügbar. Das Kasseler Fotoforum bemüht sich weiterhin, die sachgerechte Aufbewahrung, Erfassung, Erforschung und Zugänglichkeit von Fotografien in der Region zu unterstützen, um deren kultureller und dokumentarischer Bedeutung gerecht zu werden.
Auf dem Gebiet der aktuellen künstlerischen Fotografie konnte der Verein bisher eine Ausstellung mit Arbeiten von Charles Wilp, eine Diskussionsreihe über „Fotografie und documenta" sowie den seit Mai 2005 jährlich in der Kasseler Kunsthochschule stattfindenden „Kasseler Fotofrühling" realisieren. Bei letzterem treffen sich seit zwei Jahren renommierte Gäste aus aller Welt, um ein Wochenende lang speziell über das Thema „Fotobuch" zu diskutieren. Die von den Freunden des Fotobuches hoch geschätzte Veranstaltung bietet unter anderem
Vorträge, Expertengespräche, Ausstellungen, Fotobuchstände und andere Präsentationen.
Zur Zeit bereitet eine Arbeitsgruppe des Kasseler Fotoforums eine Ausstellung über den Fotografen Günther Becker (1920-2003) vor, die ab dem 4. Oktober 2009 im Stadtmuseum Kassel zu sehen sein wird und erstmals das Schaffen dieses Fotografen in seiner Gesamtheit öffentlich präsentiert. Günther Becker, dessen Nachlass sich teilweise im Stadtarchiv Kassel und im documenta-Archiv befindet, schuf in den 50er und 60er Jahren prägnante Bilder des Kasseler Wiederaufbaus und war in vielen Publikationen über Kassel dieser Zeit mit seinen Aufnahmen vertreten. Moderne Firmen- und Geschäftsgebäude, Wohnsiedlungen, großzügige Straßen und Kreuzungsanlagen, neuartige Fußgängerzonen wie die Treppenstraße, städtische Einrichtungen und vieles andere mehr hat er mit seiner Kamera in qualitätvoller Weise festgehalten. Außerdem dokumentierte Günther Becker im Auftrag von Arnold Bode 1955, 1959 und 1964 dessen Kunstausstellungen „documenta" 1 bis 3. Trotz der hohen stadtgeschichtlichen Bedeutung sind Leben und Werk Günther Beckers heute nur wenigen bekannt. Diesem Defizit möchten die Ausstellung und eine geplante Publikation Abhilfe verschaffen.
Weitere Informationen: www.kasselerfotoforum.de E-Mail: info(dkasselerfotoforum.de
Bettina von Andrian, Kassel
Ideenwettbewerb zur volkskundlich-kulturgeschichtlichen Museumsarbeit „Die Dinge und ihre Bedeutungen" 2009
Wir machen im Folgenden auf einen neu ausgeschriebenen Ideenwettbewerb aufmerksam. Leider stand zu Redaktionsschluss noch nicht sicher fest, ob dieser Wettbewerb auch 2010 wieder ausgeschrieben werden wird. Wir übernehmen hier weitgehend den Ausschreibungstext und verweisen auf die u. a. Auskunftsstellen bzw. deren Internetseiten.
Überall im Alltag sind wir von Dingen umgeben, ob zuhause, unterwegs, bei der Ar
beit oder in der Freizeit. Gleichzeitig nutzen wir dinge auch, um uns zu verständigen. Und wir denken an Dinge zurück - zum Beispiel, wenn sie uns als Kind etwas bedeutet haben. Das heißt: Dinge sind auch mit Erinnerungen verbunden. So können wir sie uns heute Einblicke in das Leben der Menschen von früher geben und das Verständnis für Historisches fördern, indem sie Geschichte begreifbar machen. Vor diesem Hintergrund lobt das hessi-
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