stehenden Professor und Rat Rudolf Erich Raspe auf die wahrscheinliche vulkanische Entstehung des Karlsbergs aufmerksam gemacht worden und hatte diese Einschätzung bestätigt (vgl. hierzu Friedrich Frhr. Waitz von Eschen, Vom Herkules zu den 7000 Eichen von Joseph Beuys. Raspe und die nordhessische Geologie, in: Der Münchhausen-Autor Rudolf Erich Raspe. Wissenschaft-Kunst-Abenteuer, hg. von Andrea Linnebach, Kassel 2005, S. 32–45).
Auf diese „Meinung der gründlichsten Naturforscher“ dürfte sich auch der Hofbildhauer Ludwig Daniel Heyd bezogen haben, als er ein Jahr vor dem Ausbruch des Vesuvs auf dem Karlsberg seinem Landesherren ein auf längere Dauer angelegtes spektakuläres Projekt für einen „feuerspeienden Berg“ vorschlug (Paul Heidelbach, Die Geschichte der Wilhelmshöhe, Leipzig 1909, S. 256; Alois Holtmeyer, W. Strieder’s Wilhelmshöhe, Marburg 1913, S. XIII f. u. Abb. 78 f.). Heyd dachte an die Errichtung eines künstlichen Vulkans von etwa 27 m Höhe, der den durch Landgraf Wilhelm IX. geschaffenen Landschaftsgarten um eine besondere Attraktion ergänzen sollte. Allerdings sah Heyd den Standort nicht im Park oder gar an der „richtigen“ Stelle auf dem Karlsberg vor, sondern in einiger Entfernung „zu nächst Wahlershausen“, so dass der künstliche Berg einen sehr wirkungsvollen point de vue von Wilhelmshöhe aus gebildet hätte. Der Gedanke an eine Positionierung außerhalb des Parks von Wilhelmshöhe entsprach der Standortwahl für die 1787–92 von Simon Louis Du Ry erbaute Kirche von Kirchditmold, die auf einer der Zeichnungen Heyds zu erkennen ist. Sie war eigens auf der Anhöhe außerhalb des Dorfes errichtet worden, „wo sie besser in die Augen fallen und der ganzen Gegend zur Zierde dienen“ konnte.
Wie aus den erhalten gebliebenen Zeichnungen und Erläuterungen (Stiftung Preußische
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