Main-Kinzig-Kreises für Heimatpflege und Regionalgeschichtsforschung ausgezeichnet. Kurt Hanselmann erhielt die Goldene Ehrennadel des VHG. Diese Ehrung nahm der Vorsitzende des Gesamtvereins Karl-Hermann Wegner im Rahmen seines Vortragsbesuches vor. Alle drei Geehrten haben über Jahrzehnte hinweg mit zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträgen wichtige Beiträge und Impulse zur Erforschung der Heimat- und Regionalgeschichte geleistet.
Auch im Winterhalbjahr 2011/12 hat der Zweigverein mit interessanten Vorträgen erneut auf sich aufmerksam gemacht. Im Oktober 2011 referierte Oberstudiendirektor i. R. Wulf Vesper über Hessische Sagen. Er beleuchtete ihre Hintergründe und verwies auf ihre alten, zum Teil keltischen Wurzeln. Märchen und Sagen seien in ihren Aussagen zeitlos, sodass auch weiterhin in kreativen Prozessen Sagen entstehen könnten. Im Hinblick auf das im Jahre 2017 stattfindende 500. Reformationsjubiläum widmeten sich zwei Vorträge diesem Thema aus wirtschaftlicher, politischer, gesellschaftlicher und religiöser Hinsicht. Im November erläuterte Karl-Hermann Wegner die Leistungen Landgraf Wilhelm des Weisen (1567–1592), der Hessen-Kassel von seinem Vater, dem Reformationsfürsten Philipp übernommen hatte. Wilhelm baute sein Territorium im Bereich der Landeskultur und Wirtschaft zu einem Musterbeispiel eines frühneuzeitlichen Staates aus und verzichtete dabei auf die große Außenpolitik. Der Vortrag von Michael Lapp im Januar 2012 schloss sich zeitlich an, indem er sich mit Wilhelms Sohn Landgraf Moritz beschäftigte. Hier lag der Blick auf der sog. Zweiten Reformation in Hessen und ihre Auswirkungen auf die angrenzenden Gebiete. Landgraf Moritz „der Gelehrte“ (1592–1627) führte, beeinflusst und unterstützt von verwandten und befreundeten Fürstenhäusern, die calvinistische Konfession in die zuvor lutherische Landeskirche ein, was zu erheblichen Veränderungen und Unruhen auch in der Wetterau und der Main-Kinzig-Region führte. Neben den eigenen Vorträgen lud der Zweigverein seine Mitglieder zum Besuch der Ausstellung „Legalisierter Raub – Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933–1945“ ein, die im Herbst im Main-Kinzig-Forum zu sehen war.
Erfreulich ist die stabile Mitgliederstruktur. Es gab keinen Austritt, und auch Todesfälle waren nicht zu beklagen. Positiv ist ebenso die ausführliche, wohlwollende und kenntnisreiche Berichterstattung in den lokalen Tageszeitungen zu erwähnen. Die örtliche Presse, das Gelnhäuser Tageblatt und die Gelnhäuser Neue Zeitung, ist stets mit Mitarbeitern zugegen und berichtet ausführlich in Text und Bild über die Vorträge.
Michael Lapp / Ingrid Raedler,
ZV Gelnhausen
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