Rilkes „junge Frau“ auf dem Ludwigstein. Ein bisher unbekannt gebliebenes Detail aus der Geschichte der Burg

 

Die Anfänge der Burg Ludwigstein reichen bis ins Jahr 1415 zurück, als unter Landgraf Ludwig I. (1402–1458) mit dem Bau begonnen wurde. In den folgenden Jahrhunderten war die Burg Sitz eines landgräflichen Amtes bzw. einer Domänenverwaltung, nach deren Verlegung nach Wendershausen die Burg seit 1870 jedoch leer stand. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Ludwigstein von Gruppen der Jugendbewegung als romantisches Wanderziel wieder entdeckt. Und bes. Enno Narten (1889–1973) hatte bereits vor dem 1. Weltkrieg die Idee, die verfallene Burg zu einem Treffpunkt der Wandervogelbewegung zu machen. Der Erwerb des Gebäudes und dessen Ausbau zu einer Jugendburg wurden durch den Krieg zunächst vereitelt, bis dann schließlich am 4. April 1920 die „Vereinigung zum Erwerb und zur Erhaltung der Burg Ludwigstein bei Witzenhausen an der Werra“ (später Vereinigung Jugendburg Ludwigstein) gegründet werden konnte. Als Ehrenmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Wandervögel und als Sitz des 1922 gegründeten „Reichsarchivs der deutschen Jugendbewegung“ entwickelte sich die Burg zu einem Zentrum der Bewegung, bis es unter der NS-Herrschaft zu einem Abbruch der Entwicklung kam. 1946 erhielt die Vereinigung die Burg jedoch zurück, es entstand erneut eine freie Jugendherberge und eine Tagungsstätte für alte und neue Jugendgruppen, und auch das „Archiv der Deutschen Jugendbewegung“ konnte neu aufgebaut werden.
Neben dem Kreis um Enno Narten hatte es seinerzeit weitere an einer Nutzung

 

Wilhelm Heise

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