Am Morgen des 29. September 1813 traf dieses Korps von drei- bis viertausend Mann in Melsungen ein. (Der teutsche Krieg, S. 200) Die Kosaken lagerten vor dem Kasseler Tor und im Tal Richtung Kirchhof. Die Verpflegung so vieler Menschen und die Bereitstellung von Pferdefutter überstieg die Kapazitäten der Stadtbewohner, so dass die benachbarten Dörfer zur Lieferung von Heu und Hafer herangezogen wurden. (Armbrust, S. 78)
„Was gleißte und glänzte, mußte man vor den „Befreiern“ in acht nehmen. Zu größeren Unordnungen kam es nicht. Ebensowenig betrugen die Bürger sich widerspenstig.“ (Armbrust, S. 78)
Oberst Bedriaga wurde im Riederschen Gasthaus am Markt aufgebahrt und am Nachmittag von dort auf dem Friedhof feierlich beerdigt. Das auf seinem Grab in 1816 von preußischen Offizieren errichtete Denkmal trägt die Inschrift: „Hier ruht der kais. russische Obrist des Isumschen Husarenregiments Ritter Jeg. Iw. Bedriaga. An der Spitze seines Regiments fand der Tapfere am 28. September 1813 in dem Gefechte bei Kassel siegreich den Heldentod.“ (Armbrust, S. 79)
Tschernischeff wollte an diesem Tag noch das westphälische Korps General Bastinellers angreifen. Kundschafter brachten aber die Meldung, dass es sich durch Fahnenflucht selbst aufgelöst hatte und der General nach Kassel geflohen war. (Der teutsche Krieg, S. 200) 300 Gefangene und Überläufer schlossen sich Tschernischeff sofort an, 1200 kamen später noch hinzu.
Mit nun 13 Kanonen zog der russische General am Vormittag des 30. September 1813 wieder auf Kassel zu und begann am Nachmittag mit der Beschießung der Stadt. Oberst Benkendorf eroberte während des Beschusses das Leipziger Tor und in dem anschließenden Gefecht liefen weitere Westphalen über.
Nach zwei Stunden war der Stadtkommandant General Alix bereit zur Kapitulation. Die Bevölkerung Kassels hatte diesen Vorgang beschleunigt – sie war zahlreich auf den Straßen der westphälischen Hauptstadt und ließ den Zaren Kaiser Alexander und den Kurprinzen hochleben. (ZHG, Band 99, 1994, S. 60 ff.) Unter Begleitung von Kosaken konnten die französischen und westphälischen Soldaten mit Waffen und Gepäck die Stadt verlassen.
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