Zweigvereine 37
Stadt und Schloss Biedenkopf
UND LANDESKUNDE KASSEL 1834 E.V.
Burg Biedenkopf entstand im 12. Jahrhundert.
Die Burg ist vermutlich eine Gründung der Landgrafen
von Thüringen, die unterhalb der Anlage
um 1231 auch eine Stadt anlegten. Nach dem
Aussterben der Thüringer 1247 kamen Burg und
Stadt zur Landgrafschaft Hessen, wo sie über
600 Jahre verblieben. 1335 wurde die Stadt Biedenkopf
um eine Neustadt erweitert.
Die ungewöhnliche Größe des neuen Marktplatzes
weist auf die wirtschaftliche Bedeutung
hin. Wichtige Gewerbe waren Tuchmacherei und
Schuhmacher. Die vom 14. bis zum 15. Jahrhundert
hatten die Herren von Breidenbach eine beherrschende
Stellung in der Stadt. Sie förderten
insbesondere das kirchliche Leben durch die Erweiterung
der Stadtkirche um
1400 und die Gründung eines Hospitals 1417.
Zwischen 1455 und 1483 wurde auf der Burg
ein repräsentativer Palas errichtet. Seither wird
die Burg als Schloss bezeichnet. 1610 entstand
in der Stadt ein neues landgräfliches Amtshaus,
das „Schenkbarsche Haus“, heute das älteste
Haus Biedenkopfs. Es beherbergt das Ikonenmuseum.
Nach dem 30-jährigen Krieg kam Biedenkopf
zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, was der
Region die Bezeichnung „Hinterland“ eintrug.
1866/67 fiel Biedenkopf an das Königreich
Preußen. Erst der Bahnanschluss 1883 brachte
wirtschaftlichen Aufschwung. Zwar verlor Biedenkopf
1974 den Status der Kreisstadt, ist jedoch
ein von Touristen gern besuchter Ort.
Altstadt und Schloss Biedenkopf