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Nachdem Hr. etc. v. Rommel seinen Bericht beendet, legte Hr. Präsident Schlereth die letzte Jahresrechnung vor und gab über Einnahme und Ausgabe genauere Nachricht, worauf Hr. Dr. Bernhardi den Antrag begründete, den statutenmäßigen, bisher auf 1 Thlr. herabgesetzten jährlichen Beitrag von 2 Thlrn., für das nächste Jahr nur auf 1½ Thlr. zu mindern. Die Wahl des hiesigen Ausschusses fiel-die eigenen Abstimmungen der Ausschußmitglieder abgerechnet-einstimmig auf die bisherigen Personen. Hr. Oberpostmeister Nebelthau übergab hierauf dem Vereine eine große Silbermünze des Wiedertäufer – Königs Johann van Leiden, vom J. 1535, zum Geschenk.

Hr. Dr. Landau schloß die Versammlung mit einer Vorlesung, welche hier in einem gedrängten Auszuge folgen soll. Nachdem derselbe einleitend auf seine Arbeit über die wüsten Dorfstätten hingewiesen hatte, sagte er weiter, er habe das Ziel seiner Aufgabe nicht blos in der Ermittlung der einzelnen wüsten Ortschaften finden können, sondern sich für verpflichtet gehalten, auch die aus dem Ganzen sich ergebenden Resultate ins Auge zu fassen, und eben dabei hätten sich ihm einige Fragen entgegen gestellt, die zu wichtig seien und zu tief in die Geschichte eingriffen, als daß er deren Beantwortung sich hätte erlassen dürfen.

Als die erste dieser Fragen bezeichnete er: Haben unsere Vorfahren zur Zeit der Römer auf vereinzelten, den westphälischen ähnlichen, Höfen oder in Dörfern, ähnlich den heutigen, gewohnt ? Er entschied sich für das letztere, indem er auseinander setzte, daß die Schilderung des Tacitus im 16. C seiner Germania als ein Ganzes betrachtet werden müsse und daß, wenn man dieses mit unbefangenem Blicke thue, man unmöglich darin ein Hofsystem finden könne, vielmehr Zug auf Zug das Bild erkennen würde, welches noch heute die bei weitem größere Zahl unserer Dörfer darbiete. Die Annahme, daß auch schon damals unser Volk in geschlossenen Dorfschaften gewohnt, erhalte aber noch eine wesentliche Unterstützung durch

 

 

 

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