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der kirchlichen Bezirke, der Archidiakonate und Dekanate, begegne. Um dieses den Zuhörern mehr zu veranschaulichen, ging der Redner beispielsweise auf die Bildung des den fränkischen Hessengau umfassenden Archidiakonats Fritzlar ein und zeigte an demselben, wie der ersten zu Fritzlar begründeten Kirche sofort das ganze Gebiet des Gaues überwiesen worden, wie bald von dieser ersten Kirche aus neue Kirchen entstanden, wovon jede eine oder mehrere Centen zum Parochialbezirk erhalten, und wie diese neuen Kirchen durch die weitere Anlage von Tochterkirchen innerhalb ihres Sprengels wieder zu Mutterkirchen und dadurch endlich zu Dekanatskirchen erwachsen seien, ein Bildungsprozeß, der sich namentlich bei dem Dekanate Ottrau bis in das Einzelne verfolgen lasse. Einen ähnlichen Entwicklungsgang, wie die kirchlichen Bezirke, hätten nun sicherlich vorher auch die weltlichen Verhältnisse genommen. Die erste Ansiedlung, der spätere Hauptort des Gaues, habe gleich den Besitz eines weiten Gebiets, das des spätern Gaues, ergriffen. Dieser seien neue, entweder durch Kolonien, die von der ersten Ansiedlung ausgegangen, oder durch Einwanderer angelegte, Anbauten gefolgt und indem man denselben hierzu Theile des Ganzen überwiesen habe, seien die Marken entstanden, in denen erst durch weitere Anbauten nach und nach die übrigen Dörfer ihre Entstehung gefunden hätten.

Diesen weitern Ausbau der Mark erblicke man durch das ganze Mittelalter und finde namentlich in den Urkunden des 8., 9. und 10. Jahrhunderts diese neuen Niederlassungen in großer Zahl. Eine solche Anrodung habe man Bifang, captura, genannt, worunter nichts anderes zu verstehen sei, als ein von der gemeinen Mark–abgefangener-Bezirk, welcher urbar gemacht, mit Wohnungen bebaut und mittelst einer Hecke (Daher auch septum genannt) zum Schutze gegen das Wild vom Walde geschieden worden. Erst seit dem 10. Jahrhundert beginne jene Bezeichnung die angegebene Bedeutung zu verlieren und an ihre Stelle Rodung, novalium, indago, zu treten. Deshalb erkenne man die meisten spätern Anlagen schon an ihrem Na-[men]

 

 

 

 

 

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