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Zur Numismatik.

1) Die im 4. Heft des IV. Bandes der Zeitschrift für hess. Gesch. und Landeskunde S. 325 unter Beifügung einer lithographirten Abbildung von mir beschriebene hessische Kupferklippe des Landgrafen Friedrich I., Königs von Schweden, welche allen späteren Nachforschungen zufolge noch immer als numus unicus zu betrachten und dadurch besonders werthvoll ist, befindet sich gegenwärtig durch das großmüthige Geschenk ihres früheren Eigenthümers, des Herrn Heinrich Heuzenröder aus Bremen, in meiner eignen Sammlung. Herr Heuzenröder ist nämlich im Sommer 1847 nach Port Adelaide in Australien ausgewandert, und hatte bei seiner Abreise dorthin die Güte, jene seltene Münze von Bremen aus an mich zu überschicken, was ich zugleich im Interesse der hessischen Münzkunde öffentlich ankend auszusprechen mich gedrungen fühle. Es waren demselben noch kurz zuvor von verschiedenen Seiten ansehnliche Summen für diese Münze vergeblich angeboten worden.

2) Vor kurzer Zeit kamen hier zu Cassel 90 Stück übereinstimmende kupferne Spielmarken in einer Versteigerung zum Ausgebot. Dieselben bestanden sämmtlich in den bekannten hessischen Achthellerstücken des Landgrafen Friedrich II. aus den Jahren 1774 und 1777, und hatten auf dem Avers durch einen zweiten Stempelschlag die in einem Bogen, und zwar in zwei Reihen gesetzte Aufschrift: SPIEL-MARKEN, sowie eine vertieft eingeschlagene Königskrone (als sogenannte contre-marque ), auf dem Revers aber dieselbe Königskrone und ein vertieftes Kreuzchen darunter, zu ihrem neuen Gepräge erhalten, woneben das ältere beiderseitige Gepräge noch auf den meisten Stücken ziemlich deutlich und vollständig zu erkennen war. Der königlichen Krone nach zu urtheilen, haben diese Marken haben diese Marken während der westphälischen Königsherrschaft irgend einer Spielbank zu Cassel zum Gebrauche gedient, was um so wahrscheinlicher wird, als jene großen Kupferachthellerstücke zur damaligen Zeit nach zuverlässigen mündlichen Nachrichten ihren ganzen Curswerth verloren

 

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