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Nassauischen Staatskörpers muß also billiger Weise das Weitere ruhig abgewartet werden.

Das Vorstehende möge zugleich als vorläufige Antwort auf mehrere Anfragen aus der Nähe und der Ferne dienen.

Idstein, d. 25. Septbr. 1849

Dr. Friedemann, Archivdirector.

 

Bitte um Mittheilungen.

Schon seit länger mit einer Untersuchung über die Bildung und Entwicklung der Territorien beschäftigt, bin ich dabei auch zu einer näheren Betrachtung der einzelnen Feldfluren geführt worden. Soviel es mir bis jetzt möglich gewesen ist, Erfahrungen darüber zu sammeln, bestehen bei uns drei verschiedene Arten von Flurenaustheilungen.

Nach der ersten und gewöhnlichsten ist jedes der drei Felder, in welche die ganze Flur zerfällt, in eine Anzahl von einzelnen Schlägen getheilt und zwar dergestalt, daß das Land eines jeden Schlags stets von derselben Qualität ist. Ein jeder dieser Schläge aber ist in der Regel in ebenso viele Ackerstreifen zerschnitten, als eine Feldmark Hufen besitzt, vorausgesetzt, daß diese noch nicht zerrissen sind. Es ist also jede Hufe sowohl hinsichtlich ihrer Größe, als hinsichtlich ihrer Güte ihres Bodens völlig gleich.

Bei der zweiten Art der Fluraustheilung bildet die Hufe ein zusammenhängendes Ganze und durchschneidet als ein Ackerstreifen die Feldmark von einem Ende bis zum andern. Doch sind dieselben gewöhnlich von sehr verschiedener Größe, indem die geringere Qualität des Bodens durch die Quantität ersetzt wird.

Die dritte Art ist ihrer Natur nach eine Vermittlung der beiden vorher erwähnten Arten. Die Hufe besteht nämlich aus drei gesonderten nicht zusammenhängenden, in die drei Hauptfelder der Flur vertheilten Stücken, welche wie bei der zweiten Art je nach ihrer Qualität von verschiedener Größe sind.

Ueber die sich hieran knüpfenden Betrachtungen will ich mich hier nicht verbreiten. Es kommt mir jetzt nur darauf an, eine Anzahl von Fluren der zweiten und dritten Art in verschiedenen

 

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