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neuesten Zeiten mit jenem Kloster in Verbindung und von demselben abhängig blieben.

Ein weiterer Vortrag betraf die Begründung des Klosters Fischbeck.

Der Nachweis, daß dieses im Jahre 954 in der schon vorher vorhanden gewesenen villa Visebicke gestiftet und durch Otto dem Großen aus einem Erbgute ausgestattet sei, verbunden mit einer näheren Betrachtung der geographischen Lage dieser Besitzung der Ludolphinischen Familie, führte zu Andeutungen, wie sie sich sowohl von dem Besitze der Imadinger als dem der Billunger abgrenze. Auch wurde erzählt, wie im Jahre 1147 König Conrad den Versuch gemacht habe, jenes, seiner Stiftung nach unmittelbare Kloster dem Abte Wibald von Corvey unterzuordnen, und wie bei der erfolglosen Bekämpfung dieses Versuchs die erste Spur von dem thätigen Eingreifen eines Grafen von Schaumburg in die Angelegenheiten dieses Landes sich zeige.

Ein dritter Vortrag beschäftigte sich mit der Erörterung des Ursprungs und der Schicksale der ersten Grafen von Schaumburg, als Einleitung zu einer Geschichte der Begründung der Stadt Rinteln. Mehrere der über einen ersten Grafen vorhandene Erzählungen erschienen als Sagen, wenigstens seien sie historisch nicht zu begründen. Auch wurde dargethan, daß die Entstehung der Stadt keineswegs zufällig von den Bewohnern des seit 1158 vielfach genannten Dorfes Rinctelen auf dem rechten Ufer durch Uebersiedelung auf das linke veranlaßt und allmählig herbei geführt worden, sondern daß Graf IV. von Schaumburg, derselbe, welcher König Waldemar II. von Dänenmark in Holzstein siegreich bekämpfte, um das Jahr 1238 eine Stadt Rinteln auf dem linken Weserufer anzulegen beschlossen und dahin das Kloster Bischoperode bei Stadthagen verlegt habe, dessen Nonnen einstweilen in dem Dorfe Rinctelen untergebracht waren. Schon vor Anlegung dieser Stadt bestand eine Brücke über die Weser zwischen dem Dorfe Rinctelen und dem Dorfe Engern (Angaria prope Rinttelen), vor welcher der Freigraf von Steinbergen für den Grafen von Schaumburg Gericht zu halten pflegte. Die jetzige „enge“ Straße in Rinteln, ganz in der Richtung dieses Weserüberganges, hieß muthmaßlich früher die Enger-Straße. Am Ende derselben liegt der Marktplatz

 

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