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Benutzung einiger derselben zu Religionshandlungen nicht ausschließe.

Am 5. März. Herr Metropolitan Calaminus: über die confessionelle Entwicklung der evangelischen Kirche in der Diöcese Hanau. Nach einem kurzen Ueberblicke über die kirchlichen Verhältnisse der Herrschaften Hanau und Ysenburg im Mittelalter unter dem Diöcesanverband von Mainz, Würzburg und Fulda legte er dar, wie die Reformation in Hanau nur nach und nach und mit möglichster Schonung der Gewissen eingeführt worden sei von 1520–1550, wo die letzten Ueberreste des katholischen Cultus abgethan gewesen. Man habe hierbei weder die lutherische noch die zwinglische Richtung streng verfolgt, sondern sei im milderen Sinne Melanchthons verfahren; erst unter dem Grafen Philipp Ludwig II. (1595 bis 1610) sei das reformirte Princip in Bekenntniß und Kirchenordnung zu entschiedener Herrschaft gelangt; dieses sei nach pfälzischen Anschauungen auf der Grundlage des Heidelberger Katechismus geschehen. Mit dem Regierungsantritt der streng lutherischen Linie von Hanau-Lichtenberg 1645 kommt es zu Streitigkeiten, die durch den Hauptreceß von 1670 ausgeglichen werden, worauf sich ein friedliches Verhältniß zwischen beiden Religionsparteien einstellt, bis 1818 die vollständige Union erfolgt. Dann wies der Vortragende nach, und zwar theilweise aus noch ungedruckten Quellen, daß der Gang der Entwicklung in den ysenburgischen Landen ein ähnlicher gewesen, nur daß es hier bei dem öftern Wechsel der verschiedenen Linien, die auch in der Kirche gespalten, mehrmals zu Zwangsmaßregeln gegen die Geistlichen und Unterthanen gekommen sei.

Am 3. April. Herr Wasserbaumeister Hermann: über die wachenburger Röhrenleitung, welche den Zweck hatte, gutes Trinkwasser von Wachenbuchen in die Stadt Hanau zu leiten. Sie wurde auf Befehl Landgraf Wilhelms III. in den Jahren 1748–51 angelegt, im Jahre 1843 zuletzt benutzt, und in neuester Zeit wurden die Röhren herausgenommen und verkauft.

Am 1. Mai. Herr Major v. Humbert: über die Organisation und die Verwendung des hessen-casselischen Militärs in den Zeiten des dreißigjährigen Krieges als Fortsetzung seines Vortrags über die Geschichte des hessischen Militärs.

Am 3. Juli. Herr Rößler: über die Geschichte der Dampfschifffahrt auf dem Mainstrom.

 

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