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[merowingi]schen Alterthümern in terra sigillata, Bronze, Eisen, Glas und Münzen in Gold, Silber und Erz, Siegeln u. s. w. in größter Anzahl und zwar in solchem Grade vermehrt worden ist, daß das Lokal längst zu klein geworden und die neuesten Erwerbungen vor der Hand in Privatlokalen untergebracht werden mußten, bis es dem Vorstande gelingt, Lokalitäten zu erhalten, um die Sammlung auf eine würdige und entsprechende Weise aufzustellen und dem hiesigen Publikum, welches stets ein so reges Interesse an vaterländischer Geschichte nimmt, aber natürlich unter den seitherigen Verhältnisien keine Kenntniß von der Reichhaltigkeit und dem Werthe der Sammlung haben konnte, endlich einmal sichtbar und nutzbar zu machen.

Der Vorstand, welcher stets von dem Wunsche beseelt ist, alle Alterthümer der Provinz möglichst zu erhalten und vor der Zerstörung zu retten, ist durch die Erfahrung der neueren Zeit, wonach mitunter sehr werthvolle kirchliche Alterthümer durch Gemeinden verschleudert wurden und ins Ausland gekommen sind, aufmerksam geworden und hat mit Rücksicht, daß noch in mehreren Kirchen der Diözese Mainz und der Provinz Rheinhessen unzweifelhaft manche höchst interessante christliche Denkmale, Paramente, Bild- und Schnitzwerk, Reliquienkasten u. s. w. sich befinden, welche aus früherer Zeit herstammen, und wegen Schadhaftigkeit in Sakristeien oder auf Speichern der Kirchen nutzlos aufbewahrt werden, sowohl an den Hochwürdigsten Herrn Bischof v. Ketteler in Mainz, als auch an den Superintendenten der Provinz, Herrn Schmitt, eine Eingabe gerichtet, worin dieselben auf diese Verhälttnisse aufmerksam gemacht und gebeten wurden, durch ein Cirkular an die Hochwürdige Geistlichkeit ihrer Sprengel dieselbe aufzufordern, ein Verzeichniß aller archäologisch merkwürdigen Mobilien und Immobilien der Kirchen aufzustellen, zur Erhaltung derselben beizutragen und im Falle solche Gegenstände der älteren christlichen Zeit durch die Kirche oder Gemeinde veräußert werden sollten, den Vorstand unseres Vereins davon zu benachrichtigen, oder wenn möglich dieselben unserem Museum geschenkweise einzuverleiben. Hierauf wurde von beiden Seiten auf die bereitwilligste Weise entsprochen und das Wünschenswerthe in Aussicht gestellt.

Mit Rücksicht auf diese glücklichen Verhältnisse fand sich der Vorstand veranlaßt, ein Reisejournal zu gründen, welches alle auf den Ausflügen des Vorstandes gemachten Wahrnehmungen enthalten und Andeutungen für spätere Reisen in sich aufnehmen solle. Ebenso wurde die Gründung eines

 

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