|
.. |
217
Die heutige Generalversammlung des Vereins für Nass. Alterthumskunde und Geschichtsforschung, die ich hiermit für eröffnet erkläre, hat sich nachdem Sie von dem Secretär des Vereins den gewöhnlichen Rechenschaftsbericht und einen Nachweis über den Stand der Casse entgegen genommen haben werden, vorab die Ersatzwahlen des Vorstands, aus welchem statutengemäß drei Mitglieder ausscheiden, vorzunehmen, worauf alsdann allgemeine Vereinsangelegenheiten zur Besprechung kommen mögen. Daß wir den in den Statuten vorgeschriebenen Termin für eine Generalversammlung diesmal nicht genau eingehalten haben, hat einen doppelten Grund. Einmal war unser Vereinssecretär im Laufe dieses Sommers längere Zeit von Wiesbaden abwesend und ist erst mit dem Schlusse des vorigen Monats zu uns zurückgekehrt, wobei er eine Masse zuvor noch zu erledigender Arbeiten vorgefunden hat; sodann aber und zumeist hat die Abschätzung des Werths unserer Sammlungen behufs einer Versicherung derselben gegen Feuersgefahr den Termin der Generalversammlung etwas hinausschieben lassen, da wir eine so wichtige Angelegenheit gerne zuvor zur Kenntniß der Generalversammlung bringen, resp. deren Beistimmung und versichern wollten. Diese in Rede stehende Versicherung unseres Museums gegen Feuersgefahr, nach dem Vorgange der öffentlichen Landesbibliothek und des Vereins für Naturkunde, ist uns von dem Herzoglichen Staatsministerium schon durch Rescript vom 6. Februar d. J. direkt aufgegeben worden. Wir waren anfänglich der Meinung, daß dieselbe weniger nöthig erscheine, da eines theils die so sehr isolirte und gesicherte Lage des Museums sowie die Natur der weitaus meisten Gegenstände desselben eine Versicherung gegen Feuersgefahr kaum zu erheischen scheinen, anderntheils die Abschätzung des Werthes jener Gegenstände mit außerordentlichen Schwierigkeiten verknüpft ist, und endlich der eigentliche Zweck jeder Versicherung, nämlich der Ersatz der allenfalls durch ein Feuer zerstörten Gegenstände durch gleichwerthige derselben Art unmöglich zu erreichen ist. Da indeß das Hohe Staatsministerium auf unsere Gegenvorstellungen nicht eingegangen ist, sondern auf der uns gewordnen Auflage verharrte, so wurde der Conservator unseres Vereins mit der Abschätzung unserer Sammlungen beauftragt, welche langwierige, mühsame Arbeit denn erst in diesen Tagen zu Stande gekommen ist, wobei ich zum endlichen Abschluß derselben noch der Mitwirkung unseres Vereinssecretärs, der für die Interessen
|
.. |