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vierten Hefte der erste Band, den Zeitraum bis zum Jahr 1231 umfassend, vollendet worden. Daneben nahm eine andere, für die urkundliche Geschichte des Landes höchst wichtige literarische Unternehmung, das Urkundenbuch der Abtei Eberbach, seinen allmählichen Fortgang. Die vor mehreren Jahren dem Secretär des Vereins übertragene Bearbeitung desselben ist zwischenzeitlich so weit vorgerückt, daß einzelne Partieen druckfertig vorliegen, während der Rest in nicht allzu ferner Zeit ebenfalls seiner Erledigung entgegen sieht. Von der früher beabsichtigten und mehrfach (vgl. Annal. d. Vereins IV, S. 240) angekündigten Herausgabe des alten Eberbacher Kopialbuchs, Oculus Memoriae I. genannt, wird das vorliegende Unternehmen sich insofern wesentlich unterscheiden, als sämmtliche Urkunden, deren Originale im Landesarchiv oder in den Archiven der Nachbarländer noch vorhanden sind, aus dem Original wieder gegeben werden, daß dieselben nicht bloß bis zum Jahr 1211, soweit der Bestand des Oculus Memoriae reicht, sondern wenigstens bis zum Jahr 1300 vollständig und erst von da ab auszugs- oder regestenweise mitgetheilt werden sollen, wobei, wenn uns die Mittel zu einer solch umfangreichen Publication zu Gebote stehen sollten, sowohl die im Original nicht mehr vorhandenen Urkunden, als auch die sonstigen in den alten Kopialbüchern (Ocul. Mem. I., um 1211 verfaßt, im Vereinsarchiv, Ocul. Mem. II., um 1320 verfaßt, im Landesarchiv) enthaltenen Ausführungen von historischem Interesse in das Urkundenbuch würden aufgenommen werden. Zu der einen wie zu der andern dieser Unternehmungen sind jedoch die dem Verein zu Gebot stehenden Mittel nicht hinreichend; wir dürfen aber bei dem seither unablässig kund gegebenen Wohlwollen der höchsten Staatsbehörden gegen die Zwecke unseres Vereins die Hoffnung hegen, daß zumal zu solchen diplomatischen Arbeiten, mit denen wir in Nassau hinter den meisten deutschen Staaten noch zurückstehen, uns eine besondere Unterstützung Seitens unserer hohen Staatsbehörden nicht versagt werden dürfte. Unsere Beziehungen zu den Vereinen des In- und Auslandes sind auch im letzten Jahre von uns aufs lebhafteste unterhalten worden und sind wiederum drei neue Vereine mit uns in Schriftenaustausch getreten, die Society of Antiquaries, in London, die Alterthumsgesellschaft der Picardie, in Amiens, und der Verein für Geschichte, in Hamburg. Ebenso ist die Zahl unserer activen Mitglieder im Wachsen begriffen und beträgt gegenwärtig 316. Hierauf wurde zur Erneuerung des Vorstandes geschritten
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