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andererseits einen allseitig befriedigenden Abschluß des Inhaltes dieser Inschrift zu gewinnen.

II.

Die große Masse römischen Geldes, welche bekanntlich vor einiger Zeit in den ehemaligen Aquae Apollinares jetzt bei Vicarello in Italien aufgefunden wurden, haben von Neuem die Aufmerksamkeit der Forscher auf Sitte der Alten gerichtet, Votivgaben in die Quellen als Dankesbezeigung zu versenken. Wie die Fontes Mattiaci und das Sironabad unzweifelhaft schon den Römern als Heilquellen bekannt waren, so auch die von Schwalheim. 3 Münzen von Kupfererz, welche jetzt im des Herrn Rentmeisters Deutschle zu Bergen sind, sind nebst vielen anderen seit einer Reihe von Jahren in der dortigen Quelle gefunden worden. Bei Uebersendung derselben, die noch nicht weiter veröffentlicht sind, fügte Herr Dr. Deutschle, jetzt Gymnasiallehrer in Magdeburg, folgende Fundnotizen bei: „Gefunden sind die 3 Münzen im Schwalheimer Mineralbrunnen, welcher eine halbe Stunde vom Bad Nauheim entfernt ist. Mein Vater weiß aber nicht mehr genau, ob die Reinigung des Brunnens im Jahre 1828 oder 1829 stattgefunden habe, bei welcher auch diese Münzen mit andern wieder ans Tageslicht gebracht wurden. So oft der Brunnen ausgefegt wurde, (es geschieht ungefähr alle 15 Jahre) fanden sich derartige Münzen in nicht geringer Zahl. Sie sind zum Theil, wie namentlich eine im Jahre 1828 oder 1829 gefundene Goldmünze, die einzige ihrer Art, soviel mein Vater weiß, ins Museum nach Cassel, zum Theil in Privatbesitz übergegangen .... Daraus, daß die Münzen bei jeder neuen Ausleerung des Brunnens im Schlamme sich so zahlreich finden, läßt sich wohl auf die längere Dauer eines römischen Standlagers in dortiger Gegend schließen, sodann aber läßt sich daraus auch entnehmen, daß die Quelle und gewiß in demselben eigenthümlichen Mineralgehalt, wie heutzutage, früher an einem andern Orte weiter oberhalb zu Tage kam, so das von diesem Platze aus, wo die Münzen als Opfer hineingeworfen wurden, sich nach und nach einzelne Partieen loslösen“. Dieser Mittheilung des Herrn Dr. Deutschle mag nun eine kurze Beschreibung der 3 Münzen selbst folgen, welche in die Zeit Trajans fallen. Die erste zeigt in Av. das wohl erhaltene lorbeerumkränzte Haupt des Kaisers in markirten Zügen mit der Umschrift IMP CAESNERVATRAIAN AVGGERMPM. Im Rev. zeigt sich in bauschigem Ge-[wande]

 

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