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Fichard mittheilte (abgedruckt in des letzteren Archiv a. a. O., auch Cod. D. 85) sagt, der Reichsschultheiß W (Wolframus) und die Schöffen hätten beschworen, daß das Schwein und die vier Schuhe, qui Bori vocantur, welche die fratres in Rythusen (die Conversen von Eberbach) jährlich zu liefern hätten, dem Schultheiß von Frankfurt mit Ausschluß aller anderen Reichsbeamten (exclusis omnibus officialibus Imperii) gehören. Aus diesen beiden Urkunden ist wohl zu ersehen, daß die Ritter von Wolfskehlen und Riedhausen Beziehungen zu dem Reichspalast hatten, wodurch der Schultheiß zu Frankfurt als königlicher Beamter Gefälle bezog, und dieses mag ein Grund sein, warum diese Sache fremder Partheien zur Rechtsentscheidung nach Frankfurt gelangte. Schon im Anfang des XIII. Jahrhundert hatte Eberbach ein Haus zu Frankfurt (Bär S. 478). Nun zeigt aber Eberbachs Geschichte fast auf jedem Blatte, daß, sowie die Gründung einer Besitzung geschehen war, diese alsbald sich reicher vermehrte. So geschah es auch zu Frankfurt. Berthold von Breunigsheim und seine Frau Jutta übergaben dem Kloster pro remedio animarum suarum 1210 die Hofstätte des Hezzelin und der Adelheit (Cod. D. 26) und zwar vor der Stadtbehörde, vergl. Roemer-Büchner Entwicklung S. 28. Es ist dies der jetzt sobenannte Eberbacher Hof in der Weißfrauenstraße I Nr. 249 neu 5. Hierdurch wurden die Eberbacher Mönche Ausbürger, concives, von Frankfurt und hatten Burgerrecht. Auch dieses kann ein Grund sein, daß das Stadtgericht die Sache zur Verhandlung annahm.
II.Zu den Hauptquellen der historisch-topographischen Studien gehören die Zeichnungen und Pläne alter Gebäude und Ansichten von Städten. Leider sind solche oft zerstreut und in Händen, in welchen sie unbeachtet nicht zur Kenntniß der sich hierfür Interessirenden gelangen. Die periodischen Blätter unserer Vereine sind wohl der geeigneteste Ort, auf solche unbekannte Zeichnungen und wo solche zu finden sind, aufmerksam zu machen. Angeregt durch die von dem Mainzer Verein beschlossene Anlegung eines Album archaeolog. moguntinum erlaube ich mir daher, folgende Notiz hier mitzutheilen. Johann Christian Gerning sammelte seiner Zeit alle zu erhaltende Ansichten seiner Vaterstadt in drei Imperialfoliobänden; dessen Sohn, Geheimerath Gerning, übergab dieselben
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