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Rheins abgenommenen Gebiete, war und blieb als Anhänger Chlodwigs und seiner Söhne im Besitz dieses Landes, das dessen Nachkommen nicht nur behaupteten, sondern von wo sie auch Baiern erwarben, als dies noch vor dem Untergang des Ostgothischen Reichs in Austrasische Hände gerieth. (535.) So gab es also zwei Agilolfingische Häuser in Austrasien, das Baierische geschichtlich genau bekannte, das erst zu Karls des Großen Zeiten mit Thassilo unterging, (788) und das an Lahn und Main angesiedelte, von welchem nur zwei Fürsten ihrem Namen nach bekannt sind, die Herzoge oder Grafen Chrodoald und Farus oder Fara, von denen uns dann wie gesagt nur Fredegar Meldung thut. Von dem Ersteren, von Chrodoald, erwähnt er nun zwar nichts was auf die Lage seines Landes Bezug hat; es ergiebt sich diese aber Eines Theils daraus, daß sein Sohn Farus, der ihm ohne Zweifel gefolgt war, zwischen Metz und der Buchonia seinen Sitz hatte, andern Theils aus dem, was wir von dem Nachlaß dieses Farus unten weiter bemerken werden. Es nennt aber Fredegar diesen Chrodoald ausdrücklich einen Agilolfinger, und erzählt von ihm (Cap. 52) daß, nachdem König Chlothar II. seinem Sohn Dagobert I. das Königreich Austrasien überlassen (622) in dessen Reich ein sehr mächtiger, gegen seine Nachbarn äußerst gewalthätiger Mann, der Agilolfinger Chrodoald so weit aussehende Händel, namentlich auch mit den bei dem König sehr angesehenen Brüdern, dem Bischof Arnulf von Metz und dem Majordomus Pipin angefangen habe, daß der König ihn habe umbringen lassen wollen. Chrodoald sei nun nach Neustrien zu König Chlothar II. geflohen, habe dessen Vermittlung nachgesucht, auch in einer zwischen den beiden Königen gehabten Zusammenkunft wirklich erhalten, König Dagobert habe ihn aber demungeachtet auf der Rückreise von jener Zusammenkunft mit seinem Vater, im Jahr 624, in Trier ermorden lassen. Von Farus oder Fara aber erzählt derselbe Fredegar weiter, daß nachdem König Dagobert I. seinem Vater auch in Neustrien gefolgt war (628), und nun seinerseits Austrasien seinem Sohn Sigibert III. abgetreten hatte (632), dieser neue König von Austrasien mit Radulf seinem Herzog von Thüringen in Mißhelligkeiten gerathen sei, (Cap. 77) die nach Dagoberts I. Tod (638) immer weiter um sich gegriffen hätten und endlich zu einer offenen Empörung ausgeschlagen wären. (Cap. 87.) Sonach habe König Siegbert im Jahr 640 das Heer aus allen Gauen seines Reichs aufgeboten, sei mit seiner Hauptmacht (von Metz aus, jedenfalls bei Mainz) über den Rhein gegangen,
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