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daß er schon bei der immer wiederkehrenden Widmung an den Silvanus Tettus zu bemerken nicht unterlassen kann, daß sich allüberall eine Abbildung des Silvanus Tettus selbst nicht fände. Ohne Zweifel hat nämlich der kenntnißlose Falsator die Inschrift eines ächten Weihaltars überall auf seine Fabrikate ohne Unterschied gesetzt. Während nun noch in demselben Jahre 1825 ein zweiter Brennofen, fortwährend auch Münzen, Geschirre und weitere Grundmauern von Brennöfen, endlich auch eine Figur von Bronze (1826 No. 112) gefunden wurden, trat dann 1829 (No. 8 u. 17) die Fälschung offen in einer wahrhaft plumpen Nachäffungen jenes oben erwähnten ächten Steines auf. Da man noch nicht wagen konnte, die Darstellung des Steines in Thon, wie später geschah, nachzubilden, so führte man beide zunächst noch in Sandstein aus, indem man sich bei dem zuerst aufgetauchten Steine auch noch an die auf dem ächten Steine gegebene Dreiheit der Göttergestalten hielt und nur statt Apoll’s einen kräftigen Schmiedegesell mit Hammer und Zange in eindringlicher Attitüde zur Abwechslung eintreten ließ. Auffallend ist hierbei vor Allem, daß bei beiden „Denkmälern“ 1) gar keine näheren Fundnotizen angegeben sind, während dieses vorher immer der Fall ist; 2) daß die Plumpheit der Darstellung eben so Hrn. v. Stichaner auffiel, wie die vollkommene Erhaltung, indem auch nicht das Geringste an den Figuren verletzt ist; auch war 3) der Fund selbst von einer Menge angeblicher terrae sigillatae-Gefäßen und einer Amphora begleitet, alles wohl erhalten. „Kaum war das zu Rheinzabern „ausgegrabene (obige) Denkmal — heißt es No. 17 S. 149 — „angezeigt, als schon wieder ein anderes, ähnlicheres, noch „vorzüglicheres dort ausgegraben und für das Antiquarium „erworben wurde.“ Zur größerer Abwechselung und zur Spannung des Interesses erscheinen jetzt fünf göttliche Personen; außer den genannten auch wieder Apollo und Fortuna. Schon läßt sich ein bedeutender — Uebung macht den Meister! — Fortschritt nicht verkennen : schon kann man, wie Herr v. Stichaner sagt, die „Hand eines bessern und geübteren Künstlers (!) nicht verkennen.“ Auch ist das ganze „Denkmal“ sehr wohl erhalten und „selbst durch den Sprung, welchen der Stein erlitten hat, ist keine der Figuren beschädigt worden.“ Solche „Denkmäler“, welche sich so natürlich an unzweifelhaft ächte anschlossen, mußten einmal als ächt hingenommen, die Fälschung über die Urtheilsfähigkeit der ohne Zweifel auch gut honorirenden Sammler beruhigen und zu neuen Anstrengungen ermuthigen Während indessen mit Herrn v. Stichaners Abgang die antiquarischen Studien in Rheinbaiern bis zu der im Anfange der vierziger Jahre
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