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mediis praebendis a. 1485 steht: „Item IIII h. den Schilt König Swartzenburgs zu reformiren, der zu fallen was.“ Bei der 1704 vorgenommenen Restauration der Kirche scheint das Schild weggenommen worden zu sein. In der Handschrift des Philipp Schurch, Canonicus des Stifts († 1601) auf der Stadtbibliothek (res cleropoliticae Francofurtenses de anno 1340 ) wird die Inschrift des Schildes mitgetheilt: „Anno domini millesimo trecentesimo quadragesimo nono obiit in die Gervasii et Prothasii Martyrum Dominus Guntherus, Comes Schwarzenburg, Dominus in Arnstete, hic sepultus.“ Die Handschrift des Bernhard Rohrbach sagt auch: „obiit ipso die Gervasii et Prothasii. Daher nehmen die Schwarzburg‘schen Schriftsteller Jovius p.357 und Heidenreich p.97 den 19. Juni als den Todestag Günther’s an. Von der gleichen Ansicht ging der gründliche Forscher Batton aus, wie aus dem Schreiben an Fichard vom Jahr 1818 ersichtlich ist, als Herr etc. Hesse um Auskunft über das Günther’sche Denkmal sich an den Letzteren wandte. (Vgl. das Concept bei Fichard’s Scripturen auf hiesiger Stadtbibliothek ).

Diesem nach glauben wir den Tadestag Günther’s am 18. Juni 1349 als gewiß annehmen zu können.

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2. Der Stadtrath. Die Nekrologien, Mortuarien, Todtenbücher, in welche die Wohlthäter der Kirche, um solchen bei dem öffentlichen Gottesdienst zu gedenken, eingetragen sind, wurden mit Gewissenhaftigkeit geführt und in dieselben bei dem Sterbetage der Namen und das Gewerbe des Wohlthäters eingetragen. Der älteste Nekrolog des Bartholomäystifts, nach der Handschrift in der Mitte des XIII. Jahrhunderts geschrieben, ist eine der wichtigsten Quellen zur Culturgeschichte Frankfurts, denn wir finden hierin die Stände und Gewerbe: prepositus, decanus, parochianus, canonicus, sacerdos, clericus, monachus, scultetus, advocatus, villicus, scriptor civium (Stadtschreiber), forestarius, monetarius, theloniarius (Zöllner), judex (weltlicher Richter), decimator, braxator, custos, usuarius, apothecarius, balistarius, caupo, pellifex, textor, piscator, sutor, pistor, molendarius, sartor, carnifex, aurifaber, faber, saccifer, (h)ortulanus, tornator (Dreher), cultellator (der Schüsseln verfertigt), Duchmacher, Linweder, Lantmülener, Ulener, Steindecker, Medebruer (der Meth-Bier braut), Orgeler, Altgewender (Kleiderhändler) u. s. w.; diejenigen, welche keine Gewerbe trieben, sondern von den Einkünften ihrer Güter lebten, sind nur bei Namen genannt. So finden wir die Todestage angegeben von

21. Februar Ulricus Longus et Gertrudis uxor sua,

 

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