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Praunheim überein. Das Wappenzeichen der beiden bogenförmigen Sparren führten mehrere Familien der Umgegend und zwar Praunheim, Sachsenhausen, Rödelheim, Bonames Breunigsheim und Bergen, dann Bommersheim mit dem Unterschied der Beifügung von drei Ringen oder Kugeln auf den Sparren; auch die Familie von Lixfeld hatte die bogenförmigen Sparren und zwei Sterne. Archiv für Hess. Geschichte VI. 316. Daß die fünf zuerst genannten Familien, deren Wappen ganz gleich waren, eine Unterscheidung durch Farben hatten, ist gewiß. — Es ist hier der Ort nicht, diese Wappen weiter zu besprechen, nur die jetzige Bemalung des Wappensteines müssen wir rügen. Der Grabstein ist von rothem Sandstein und nicht bemalt gewesen. Woher weiß der Angeber die richtigen Farben? Die Schrafirungen der Wappen kamen zuerst im XVII. Jahrhundert in Gebrauch, früher kannte man solche nicht; man kann daher von früher ausgestorbenen Familien, deren Wappen man nur aus Siegeln oder unbemalter Sculptur kennt, keine Farben angeben; auf andere ähnliche Wappen zu schließen und deren Farben analog anzunehmen von Familien, von welchen urkundliche Belege einer Verwandtschaft nicht einmal vorliegen, führen zu den größten Irrthümern und verfälschen die Geschichte. Es wäre daher zu wünschen, daß dieses durch willkürliche Bemalung verfälschte Grabdenkmal wieder seine ursprüngliche alleinige rothe Sandsteinfarbe erhalte.

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5. Der Pfarrthurm.Bis jetzt ist uns nur der von 1415 bis 1511 erbaute jetzt stehende Pfarrthurm bekannt, einen andern kannte man nicht. Alle Nachrichten der frühern architektonischen Construction der Bartholomäikirche fehlen, und wissen wir nur von zwei Glockenthürmen; siehe meine Beiträge zur Gesch. von Frankf. S. 67. Es bestand jedoch in den ältesten Zeiten ein Pfarrthurm, welcher von Wächtern bewacht wurde, denn die Stadtrechnungsbücher führen aus den ältesten Zeiten die Ausgabe für die Bewachung desselben an, so z. B. R. B. von 1354: die post pancracii den wechtern vff par Thorn II Pfund zu lone. 1389: sabbato ante petri et pauli Peder Morland vff parthorne XXV Schilling; in vigilia nativit. domini an denselben gleiche Ausgabe. Es ist daher gewiß, daß ein Thurm, welcher bewacht wurde, bei der Pfarrkirche stand, der erst, als der jetzige erbaut worden, eingegangen und abgerissen wurde; wann solches geschah und an welchem Ort er stand, bleibt ungewiß.

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