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[Bar]tholomäikirche fand man die Bedeutung dieser Kelle. Es ist ein Zeichen zu dem daselbst losen Stein, welchen man herausnehmen kann, und in der Mauerhölung war die Schrift, daß 1704 die genannten Meister und Gesellen des Weißbinderhandwerks die Arbeit des Doms gefertigt hätten, welche für 1450 fl. veraccordirt gewesen.
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Der mit der vaterstädtischen Geschichte sich beschäftigende Maler Mößinger fand bei einem Händler eine bisher unbekannte Urkunde, welche nun die von Holzhausen’sche Familie besitzt. — Nach dieser Urkunde, welche Gustav Adolph zu Frankfurt am 28. Februar 1632 ausstellte, übergab er dem Johann Adolph von Holzhausen, Obristlieutenant von Frankfurt, wegen seiner Affection zu dem evangelischen Wesen und der Krone Schweden geleisteten Dienste zum erblichen Eigenthum Kloppenheim in der Wetterau und den Sandhof bei Frankfurt nebst allen dazu gehörigen Höfen und Ländereien, Wiesen, Weiden, Schäfereien, Weingärten, Fischereien, Holzungen und allen andern Zubehörungen, wie solche vorher der Deutsch-Orden besessen habe. — Das Stadtarchiv besitzt wegen den von Schweden weggenommenen Kirchengütern noch folgende Urkunden: unterm 28. August 1632 erklärte Gustav Adolph im Feldlager bei Nürnberg, daß er sämmtliche geistliche Güter zu Frankfurt, welche er durch seine sieghaften Waffen in seine Gewalt bekommen hätte, jedoch mit Ausschluß des Deutschen Hauses, der Stadt Frankfurt ad pios usus geschenkt habe. Im Feldlager bei Burgstall erklärte unter dem 30. August 1632 derselbe, daß die geistlichen Güter und die weltlichen Güter derjenigen, welche sich gegen ihn verbunden hätten, zwar der Stadt Frankfurt geschenkt worden, jedoch gegen Verzicht auf die Lieferungen und auf die einmal hunderttausend Reichsthaler Vorschuß an Schweden.
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Aus Gesundheitsrücksichten ist die Prostitution ein wichtiger Gegenstand der Polizeiverwaltung, zumal die Freudenhäuser, Ableiter der Ausbrüche roher Sinnlichkeit, im Mittelalter zugleich zur Vermehrung der Staatseinkünfte dienten; siehe meine Beiträge S. 19. Die älteste Visitation in hiesiger Stadt über die Gesundheit der gemeinen Frauen ist wohl die von 1354, denn das Rechnungsbuch dieses Jahres theilt hierüber mit: „die post Circumcis. meystir petre ein und ein halb Pfund (Heller) eyne vnreyne frawen zu besehene.“ Eine große Summe in damaliger Zeit. Die damaligen Krankheiten der gemeinen Frauen,