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der Wettrennspiele gedeutet wird, ganz offenbar aber als ein Epona-Denkmal zu bezeichnen ist.

Eine weitere Zusammenstellung von Bildwerken, welche uns zum Abschlusse und zur Besprechung vorliegen, schließt sich an das in No. 7, S. 239 dieser Blätter von 1855 besprochene rohe Steindenkmal im hiesigen Prehn’schen Cabinet (Bibliotheksgebäude) an und wird, durch Hinweisung auf ähnliche roh und plump gearbeitete Darstellungen das Frankfurter Denkmal als altdeutschen Götzen zu erweisen versuchen. Auch hierzu würde die Nachweisung von weiteren ähnlichen, bekanntlich besonders an Kirchen angebrachten (offenbar antiken, nicht mittelalterlichen) Mißgestalten und kolossalen Köpfen, wie sich ein solcher, unseres Dafürhaltens, im Mainzer Museum befindet, recht erwünscht und zur genauern Feststellung dieser offenbar nicht römischen Darstellungen förderlich sein, über welche schon der leider zu früh verstorbene Wolf in seinen Beiträgen zur deutschen Mythologie schätzbare Forschungen niedergelegt hat.

Ein viel größeres Interesse nimmt endlich auch eine Klasse von ganz eigenthümlichen, gleichfalls nicht-römischen Idolen in Anspruch, welche sich in Nord- wie in Süddeutschland, am Rheine, wie an der Donau gefunden haben, das Bild nämlich eines entweder mit beiden oder mit einem erhobenen und einem mehr gesenkten Arme dargestellten Mannes, welcher durch die neben einander liegenden ganz gestreckten Beine schon beim ersten Anblicke ebenso sehr an die ältesten Christusbilder erinnert, wie durch die Bildung des Gesichts. Was Caylus, Estorff, Emele, Seidl und andere über diese Bilder in Kürze bemerkten, ist uns bekannt: vielleicht aber befinden sich noch Exemplare dieses räthselhaften Idols in öffentlichen oder privaten Sammlungen, ohne bis jetzt die verdiente Beachtung und Veröffentlichung gefunden zu haben.

Diese eben erwähnte Gattung der Idolen führt auf eine weitere von uns angestrebte Zusammenstellung der ältesten Darstellungen des Cricifixus zunächst in den Rhein- und weiter in denjenigen Ländern, welche vom rheinischen Frankenlande, insbesondere von Cöln und Mainz aus, das Christenthum empfingen. Gewiß birgt insbesondere das Hessenland, die zweite Heimath des heiligen Bonifacius, noch manchen bezüglichen Schatz, dessen Mittheilung für die Kunde christlichen Lebens und Alterthums von der größten Bedeutung und daher sehr wünschenswerth wäre. Außer einer Reihe von dem Unterzeichneten selbst im erzbischöflichen Museum zu Cöln eingesehener alten Darstellungen des gekreuzigten Heilandes, liegen ihm auch das zu Bingen gefundene, zwei aus dem Mainzer Museum, eins aus dem germanischen Museum zu Nürnberg, endlich

 

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