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       b) Haben sie Vorrechte vor anderm Lande, z. B. Zehntfreiheit oder Freiheit von dem Betriebe der Gemeindeheerden ?

       c) Wem gehört die Beunde? Ist oder war dieselbe Domainen- oder Rittergut?

       d) Wie groß ist die ganze Feldmark und wie viel kommt davon auf die Beunde ? Am liebsten wäre diese Angabe nach Hufenzahl. Doch käme dann noch die Frage hinzu: sind die Hufen der Beunde von derselben Größe wie die in der übrigen Flur ?

Landau.      

 

Antwort auf die S. 326 gestellte Frage.

In Nr. 9 und 10 dieser Blätter stellt mein Freund Dr. Römer die Frage, welcher Unterschied zwischen den Mitgliedern der Reichsritterschaft und denjenigen bestanden habe, welche durch die Kaiser zu Rittern geschlagen worden seien? Die Reichsritterschaft wird ganz richtig bezeichnet: dieselbe stand unter keiner fürstlichen Landeshoheit, sondern erkannte den Kaiser als ihr unmittelbares Oberhaupt an. Sie bildete sich erst in Folge der Entstehung der Landeshoheit und kommt darum auch nirgends in größern geschlossenen fürstlichen Gebieten vor. (Vergl. meine „Territorien“ S. 364 ). Damit hat aber die Ritterwürde nichts zu schaffen. Diese ist nur der Meistergrad in der Ritterzunft. Auch der Fürst ist, bevor er zum Ritter geschlagen ist, Knappe, und hat erst durch die Erhebung in die Ritterwürde das persönliche Prädikat Herr, während er bis dahin nur Junker ist. Politische Vorrechte sind nicht damit verknüpft. (Vergl. meine Abhandlung: „Ueber die Prädikate Herr und Junker“ in der Zeitschrift des Vereins für Hess. Geschichte und Landeskunde. III. S. 229 etc. )

Landau.      

 

Suum cuique!

Die in No. 11 d. Bl. S. 353 ff. als „unerwiedert und ganz unbesprochen beklagte Eröffnung“ der mythologischen Deutung des in No. 9 u. 10 S. 294 ff. erwähnten Thonreliefs des Wiesbadener Museums lautet nach einer Zuschrift des Herrn K. Ch. v. Leutsch, d. d. Wetzlar den 10. October 1855, wie folgt :

I.

NAVIGIVM FORtunae.

§. 1. Daß die kaum ausgebrütete Erdgöttin aus dem elternlichen Neste herunter und ins Wasser fiel, hier von der Meeres-[göttin]

 

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