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Vorüberziehende römische Limes einer genauern Untersuchung hinsichtlich seiner innern Construction unterworfen worden. Der an einigen Stellen noch in ganz regelmäßiger Abböschung sich zeigende Wall ließ nirgends Mauerwerke wahrnehmen, sondern bestand, wie die gewöhnlichen Feldbefestigungen der Römer, aus einen Erdaufwurf, der mit Rasenziegeln überkleidet und in seinem unversehrten Zustande mit einer Brustwehr aus Pfahl- und Flechtwerk gekrönt war, während der vor dem Wall herlaufende tiefe Graben den Angriff des Feindes erschwerte. Auch eine dicht bei der Chaussee rückwärts von dem Pfahlgraben befindliche kreisförmige Unwallung, in der man auf den ersten Blick die Ueberreste eines Wachtthurms vor sich zu haben glauben könnte, zeigte bei genauerer Untersuchung ebenfalls keine Spur von Mauerwerk.

Eine andere Untersuchung des Vereins galt einer Gruppe von Gräbern in den Waldungen bei Rambach, die der vorrömischen Periode angehören dürften. Herr Medicinal-Rath Dr. Reuter, welcher bei diesen Ausgrabungen zugegen war und dieselben leitete, wird über die Ergebnisse späterhin in den Annalen ausführlich berichten.

Auch außerhalb des römischen Limes ist ein Grabfeld, das nicht weit vom Schloß Schaumburg in den mächtigen Waldungen liegt, die unter den Namen die Fuchsenhelle bekannt sind, in den Kreis unserer Untersuchungen gezogen worden. Das ungemein eifrige Mitglied unsres Vereins, Herr Oberförster Baum in Hanstätten, welches uns auf dasselbe aufmerksam machte, hat es übernommen, die dort angestellten Nachgrabungen zu leiten. Da dieselben im vorigen Herbst nicht beendigt werden konnten und mittlerweile durch die Munificenz Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Stephan zu Schaumburg uns ermöglicht wurde, die begonnenen Arbeiten noch weiter auszudehnen, so werden die zu erwartenden Ergebnisse erst später mitgetheilt werden können.

Zum Beschluß ist hier noch der auf dem Platze der abgebrannten Kirche zu St. Mauritius in Wiesbaden von Herr Dr. Rossel fortgesetzten und beendeten Ausgrabungen zu gedenken, über welche ein ausführlicher Bericht, zu dem eine geometrische Aufnahme in Arbeit begriffen ist, gleichfalls später erfolgen soll. Wir erwähnen nur vorläufig, dass im December v. J. ein aus rohen Steinplatten umstelltes Grab ohne Boden und Deckel mit einem männlichen Skelett ohne alle weitere Beigabe aufgefunden wurde, an dessen Kopfende sich Spuren einer römischen Heerdstelle und Pflaster zeigten. Mauerwerk

 

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