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unterzeichneten Beiträge einzucassiren. Was in dem angefügten Verzeichnisse auf Homburg fällt, ist von gewissenhaften und standhaften Taunusfreunden direct bei der Hauptcasse eingegangen. Mit besonderem Danke ist hierbei einer noch jüngst aus Homburg erfolgten Gabe von 200 fl. zu erwähnen, deren edelmüthige Spender jedoch zur Zeit nicht genannt werden wollen. Nach reiflicher Erwägung hinsichtlich des für das Haus zu wählenden Standortes am Abhange oder dem Gipfel des Berges, wurde aus überwiegenden Gründen für den Bau des Hauses auf den Gipfel entschieden. Man hatte dabei im Auge, neben der für die Besucher des Hauses dadurch bequemeren, erweiterten Rundsicht, durch einen festen Bau den wichtigen trigonometrischen Punkt „Feldberg“ für alle Zeiten mehr zu sichern und festzulegen, auch dem Geodäten auf dem über seinem Punkte zu errichtenden Thürmchen einen bestimmten Stand- und Signalpunkt zu schaffen. Leider scheiterte diese Absicht an der Unmöglichkeit, Landgräflich Homburgischer Seits die Genehmigung zur Ueberbauung eines kleinen Theils des betreffenden Domanialgebietes zu erlangen. Dies der Grund, weßhalb das Haus nunmehr zwar in unmittelbarer Nähe des eben erwähnten trigonometrischen Signal- und Gipfelpunktes und nächst der Homburgischen Gränze, im Uebrigen aber gänzlich auf herzoglich nassauischem Gebiete erbaut wird. Dabei ist jedoch im Bauriß der Fall vorgesehen, unter eintretenden günstigeren Verhältnissen das Haus nach der Homburger Seite hin zu erweitern und einen alsdann zu erbauenden größeren Thurm genau senkrecht auf den Gipfel des Berges zu setzen. Unter den Rissen, welche dem Comité für den projectirten Hausbau zugegangen waren, erhielt derjenige des Architecten Velde aus Diez, desselben, welcher im Jahre 1853 die neue Kirche in Oberreiffenberg erbaute, den Vorzug und die landesherrliche Genehmigung. Nach demselben sollten sich die Baukosten auf etwa 5000 fl. belaufen, eine Summe, welche durch freiwillige Beiträge voraussichtlicht nicht zu beschaffen gewesen sein würde. Dieserhalb, aber auch, um für die fortwährende Unterhaltung des Hauses in baulichem Stande die nöthige Sicherheit zu erlangen, wurde schon 1851 mit dem damaligen Oberförster Schott zu Oberreiffenberg, dann aber, als derselbe versetzt wurde, am 30. März 1853 mit dem dermaligen Mit–Bauunternehmer, Bürgermeister und Gastwirth Ungeheurer aus Oberreiffenberg der abschriftlich angefügte Vertrag*) abgeschlossen, worauf dann endlich am 24. April 1858 der nöthige Grund und Boden von zwei Morgen um 50 fl. bei der Reiffenberger Gemeinde erkauft wurde. Eine letzte Verzögerung erfuhr die Ausführung des Baues durch die 1853 begonnene herzoglich nassauische Landesvermessung, während welcher die geodätischen Arbeiten auf dem Gipfel des Feldbergs durch Bauten nicht gestört werden durften. Nachdem zuletzt auch dieses Hinderniß beseitiget war, wurde am 4. Juli 1858 das Haus an Ort und Stelle abgesteckt und von da ab mit den Bauvorbereitungen begonnen. Heute am 26. Juni 1859 ist man mit den Fundamentmauern so weit, daß der Grundstein unter Anwesenheit zahlreicher Freunde des Unternehmens aus der Nähe und Ferne feierlich gelegt werden kann.

Derselbe ist von Herrn Steinmetzmeister Sprückmann zu Frankfurt a. M. nebst einer prächtig gearbeiten Schrifttafel geschenkt worden. Er enthält, außer der vorliegenden Entstehungsgeschichte, die der Maler Reiffenstein aus Frankfurt a. M. mit einem meisterhaften Titelblatte geziert hat, noch folgende Documente und Gegenstände:

        *) Eine Abschrift desselben ist im Grundstein eingelegt

 

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