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tief unter der bisherigen Oberfläche. Am merkwürdigsten sind diese Steine durch ihre wohlerhaltenen Inschriften, aus denen wir die Kretenser als einen Theil der zeitweisen Besatzung des castellum Bingium kennen lernen. Wir theilen die Denkmäler mit nach der Zeitfolge ihrer Auffindung.

 

I.

Der Stein ist 6´ 10´´ hoch, 1´ dick, 2´ 3´´ breit, die Höhe der Figur eines stehenden Kriegers (unterhalb der linken Hand Spuren eines Bogens) bis zur Schulter 4´, in einer Nische.

HYPERANOR. HYPERANO
RIS. F CRETIC. LAPPA. MIL. CHO
I. SAG. ANN. LX. STIP. XVIII
                         H. S. E.

d.h.Hyperanor Hyperanoris Filius Creticus Lappa, Miles cohortis primae Sagittariorum, annorum LX, stipendiorum XVIII. Hic situs est.

 

II.

Dicht neben dem ersten Stein, weniger als Handbreit davon entfernt und ebenso senkrecht aufgerichtet, war der zweite, in zwei Stücke zerbrochene Grabstein, dessen obere Hälfte 4´, die untere 4´ 2´´ hoch ist bei 1´ Dicke und 3´ 10´´ Breite des Steines. Man erkennt die Reliefs der beiden Verstorbenen.

IVLIA QVINTIA. ANN. XL. TI. IVL
     SEVERVS. ANN. XXV. H. S. S.
TI. IVL.EVNVS.CONIVGI.FILIO. POSVIT

d.h.Julia Quintia Annorum XL.
Tib. Jul. Severus Annorum XXV.
Hic siti sunt.
Tib. Jul. Eunus Coniugi (et )
Fillo posuit.

 

III.

Ein dem I. ähnlicher Grabstein, 5´ 7´´ hoch, 2´ 6´´ breit, 1´ 1´´ dick, steckte mit einem unteren 3´´ langen stielartigen Fortsatz in der Falze eines im Boden liegendem steinernen Unter-[satzes]

 

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