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[un]sterblichen Lied von der Glocke unzertrennlich verbunden bleiben und auch bei den spätesten Geschlechtern noch eine sinnige Theilname finden wird. Wiesbaden, 10. November 1859. Namens des historischen Vereins für Nassau. Der Secretär : Dr. Rossel.
Die Kapelle des heiligen Marcellus im Niedernthale.In einem, im Archiv f. Hess. Geschichte IX. Bd., 1 H., Nr. IX. befindlichen Aufsatze über das alte Kirchspiel Wingershausen hatte ich bemerkt, das die im sogenannten Niedernthale unweit Burkhards noch vorhandenen, unter dem Namen „stumpfe Kirche“ bekannten Mauerreste, auch die Irzelskirche (Uerzelskirche) genannt würden. Ebenso, daß das Volk diese Mauerreste auch die „alte Kirche“ nenne, indem man in dortiger Gegend behaupte, es sei diese Kirche die älteste, die Urzelle, des Ortes Burkhards und in derselben ein Heiligenbild gewesen, welches später in die, jetzt auch nicht mehr stehende sogenannte „neue Kirche“ bei Burkhards, so im Gegensatze zur Irzelskirche, als der alten benannt gewesen, versetzt worden sei. Wirklich sei auch in jener „neuen Kirche“ ein Heiligenbild befindlich gewesen und als dieselbe eingegangen, sei dieses Bild in die nördliche Seitenmauer der dermaligen Kirche zu Burkhards in der Art eingemauert worden, daß nur noch der Kopf desselben, und zwar an der Außenseite der Mauer, sichtbar sei. Die Deutung des Namens Irzelskirche durch Urzelle, welche in dortiger Gegend gehört wird, schien mir aber nicht alt, sondern in neuerer Zeit erdacht zu sein und ich stellte daher jenem Aufsatze den Namen Irzelskirche mit dem Heiligenbilde zusammenhaltend, die Vermuthung auf, daß jenes Bild die heil. Ursula vorstellen solle und die Kirche von dieser den Namen trage. Wie ich jedoch nunmehr berichtigen kann, so werden jene Mauerreste vom Volke nicht die Irzels-, sondern die Mirzelskirche und ein nahe bei denselben befindliches Feldchen „im Mirzel“ genannt. Da nun aber im Synodalregister des Mainzer Archidiaconats B. M. V. ad Gradus Mog. (Würdtwein, I. c. III. ff.) eine capella S. Marcelli p. Gandern vorkommt und die stumpfe Kirche zwar in der Gemar-[kung]
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