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erlitten den Märtyrertod. Tyndale hatte von dem Sturm, der sich in England erhoben, Kunde erhalten. Von Marburg begaben er und sein Freund Fryth sich nach Antwerpen, wo Tyndale das Amt eines Kaplans für die englischen Kaufleute versah. Er, dem England so viel verdankte, lebte hier in beständiger Todesgefahr, der Kälte, dem Hunger und jeder Entbehrung ausgesetzt. Als die Abgesandten des Königs Heinrich ihn in seiner Rede zu fangen suchten, um ihn nach England zu führen, konnte keiner ein Wort hervorbringen, vielmehr waren sie bereit, seinen Ansichten beizustimmen. Zuletzt wurde er durch Verrätherei gefangen und in ein Gefängniß bei Vilvoorde, einem Städtchen bei Brüssel, geworfen, wo er zwei Jahre zubrachte und die herrlichen Briefe an seinen Freund Fryth schrieb, der in Smiethfield den Märtyrertod starb. Tyndale wurde Freitags den 6. Oktober 1536 zum Tode geführt. Sein erster und oft wiederholter Seufzer – noch als er an den Pfahl gebunden war – blieb bis zum letzten Augenblick: „O Herr, öffne dem Könige von England die Augen !“ Dann wurde er erdrosselt und vom Feuer verzehrt. Die eifrigen Bemühungen aller Freunde der evangelischen Lehre, sein Leben zu retten, waren fruchtlos. 8. März. Herr Dr. Landau gab eine Uebersicht der bis jetzt gewonnenen Ergebnisse seiner Forschungen über den nationalen Hausbau in Deutschland und zeigte, unter Vorlegung von Bildern, die großen Gruppen, welche sich hiernach als ursprüngliche einheitliche Volksgebiete ergeben. – Hierauf machte Herr Dr. Bernhardi eine Mittheilung über die militairischen Zustände der hessischen Truppen vor 1806.
b) Zu Marburg.15. Februar. Herr Gymnasial-Direktor Dr. Münscher sprach über die Verhältnisse beider Hessen vor und in den ersten Jahren des dreißigjährigen Krieges.
c) Zu Hanau.3. Januar. Herr Dr. Denhard berichtete über Lebensverhältnisse und Wirksamkeit des Grafen Philipp Ludwig II von Hanau-Münzenberg. 9. Februar. Herr Landbaumeister Arnd machte Mittheilungen aus der Geschichte des Hochstiftes Fulda und zwar 1) über die Regierung des Fürstbischofs Heinrich VIII. von
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