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aus der früheren Kaiserzeit; vor und nach Errichtung des Kastells: ein silberner Caesar Augustus auf dem siegreichen Feldzug gegen die Parther im J. 19. (v. Ch.) geschlagen; ein Caius Caligula, ein vortrefflich erhaltener Vespasian in Großerz und ein eben solcher in Mittelerz, beide aus dem III. Consulat dieses Kaisers (71 n. Chr.); auch Stempel der XIV. Legion (Gemina und Gem Martia Victrix ), der Erbauerin des Kastells, fanden sich wieder; desgl. eine Spur der Legion XXI Rapax; am interessantesten war der Fund von mehreren, sorgfältig in den Lehm hineingeschnittenen viereckigen und runden, nahe beisammen liegenden Gruben von 4´ und 5´ Weite und 4´ resp. 9´ Tiefe, fast ganz mit Asche, Erde und Gefäßtrümmern ausgefüllt. Mehrere derselben waren durch Rinnen miteinander verbunden und verriethen eine ehemalige technische Bestimmung; eine gepflasterte, 31´ hinter der süd-östlichen Ringmauer (parallel mit derselben) sich hinziehende Straße, 10´ breit mit Bandsteinen eingefaßt, zog über einige dieser Gruben in 3´ Höhe so hinweg, daß eine ältere Vernutzung und Ausfüllung dieser Gruben vor Anlage des Pflasters d. h. vor der völligen militärischen Einrichtung des Innern des Kastellraums augenscheinlich war. Das Terrain zeigte die Eigenthümlichkeit, daß auf dem in hohen Wänden anstehenden Lehm eine durchschnittlich 3´ dicke Ackererde aufliegt; die untere Hälfte (etwa 1½´) dieser Schicht ist (jedoch nur innerhalb nicht außerhalb der Ringmauer) mit fast feuerrother brandiger Erde durchsetzt; der unterste unmittelbar auf dem Lehm etwas schleimartige Theil dieses Bodens enthält zerstreut eine Masse Schalthiere (Unio- und Ostrea-Arten); die obere, 1½´ dicke Schicht ist humushaltige Gartenerde. Auch die 6´ dicke, 2´ 8´´ hoch mit Ackererde bedeckte Ringmauer des Kastells wurde am Einschnitt der Schachtstraße wieder gefunden, ebenso ihre Doppelgräben auf der südwestlichen Seite und ein dritter mit der südöstlichen Ringmauer parallel laufender entfernterer Graben, und über alle Funde durch Herrn Geometer Bernhard dahier am 25. Februar eine genaue Vermessung und Kartirung, zu den Akten des Vereins aufgenommen. In Beziehung auf Ausgrabungen bei Heddernheim war längere Zeit von dem Verein nichts Zusammenhängendes vorgenommen worden. Um an diesem wichtigen Punkte das Interesse der Einwohner an den Bestrebungen des Vereins wieder etwas in Gang zu bringen, insbesondere auch um über den Befund der auf dem dortigen Heidenfeld liegenden und
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