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In dem unteren Ring ist auf der Nordseite eine schöne Quelle in die Befestigung eingeschlossen und hier ist ein längliches Viereck über den Sattel hin, welcher den Vorkopf des Hauptberges, den sogenannten kleinen Dünsberg, mit diesem verbindet, ähnlich wie am Altking, von dem Wall umzogen. Der umringte Hauptberg steigt auch innerhalb der Ringwälle von diesen aufwärts bis zu seiner unwirthlichen Kuppe sehr schroff in die Höhe und bietet nirgends eine geschützte Stelle zu einer irgend dauernden Niederlassung; nur in diesem viereckigen Anhang auf der Nordseite, durch den der Abfluß der Quelle geht, ist eine solche Stelle, wo sich Menschen wohl längere Zeit wohnlich mochten aufhalten können, zumal diese Höhe von dem Thal und dem baubaren Land nicht weit entfernt liegt, und auch der Landbau auf dieser Seite des Berges am höchsten an demselben hinauf geht. Spuren von Gebäuden finden sich hier so wenig wie auf dem Hausberg und Hüttenberg, deren Name schon für ihre zeitweise Bewohnung spricht; es ist dies aber auch ganz natürlich, da unsere Altvordern zur Zeit ihrer Kriege mit den Römern noch nicht mit Steinen, sondern nur mit Holz gebaut zu haben scheinen. Mögen nun auch auf den Ringbergen der Deutschen keine ständigen Niederlassungen gewesen sein, so waren dieselben doch gewiß darauf eingerichtet, die Bewohner der Umgegend längere Zeit zu bergen, wenn sie sich, wie wir schon aus den römischen Historikern wissen, auf ihre Burgen zurückzogen, und es mußten daher der Vorsicht wegen auch Einrichtungen zu einem längeren Verweilen auf denselben sein; es ist daher wahrscheinlich, daß innerhalb der Wälle Häuser oder Hütten zum Obdach errichtet waren und daß Lebensmittel dort aufbewahrt werden mußten. Da aber das Getreide nicht in ganzem Zustande verbraucht werden konnte, so bedurfte man auch Mahlwerkzeuge in den Ringburgen, und es ist daher auch zu vermuthen, daß daselbst Handmühlen zum Vermahlen der zur Nahrung der Geborgenen nöthigen Körnerfrüchte aufgestellt waren. Diese Vermuthungen erreichen nun einen hohen Grad von Gewißheit durch die Auffindung eines Bruchstücks eines Handmühlsteins an dem Ringwall des Dünsbergs, die mir in diesem Herbste zufällig glückte. Ich bemerkte nämlich auf der Ostseite des Dünsbergs am Fuße des unteren Walls bei einem Besuch desselben einen Stein, der mir auffiel, weil es
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