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Seite 687) im Museum zu Wiesbaden befindet, sondern sie hat eine bereits kunstvollere Einrichtung. Daß sich an anderen Orten des Großherzogthums bereits ähnliche Reste von Handmühlen gefunden, ist mir nicht bekannt, nur das ist gewiß interessant, daß man auch auf der Haineburg (vielleicht richtiger Heunenburg oder Hünenburg, wie bei Butzbach) bei Lichtenberg nach dem „Archiv für hessische Geschichte und Alterthumskunde“ (Band III. Nr. 9 Seite 7) bei einer Nachgrabung ums Jahr 1842 die Reste einer Handmühle in einem deutschen Ringwalle gefunden hat; nur sind entweder diese Fragmente selbst so unbedeutend gewesen, oder es ist doch ihre Beschreibung so dürftig, daß man daraus nicht wohl entnehmen kann, wie die Construction derselben eigentlich war, und wiefern sie mit der jetzt gefundenen Ähnlichkeit hatte. Der verstorbene Herr Geh. Staatsrath Dr. Knapp, der uns die Nachricht von diesem Funde aufbewahrt, sagt über denselben: „Im Inneren der Umwallung wurde an einer Stelle, an welcher ein Holzhauer früher ein Stück runden Sandsteins gefunden hatte, untersucht und aus einer Tiefe von 3–4 Fuß noch mehrere solche Stücke gefunden, die zu einer Handmühle gehörten. Das eine Stück ist ein Theil des Laufsteins bis an das Loch, worin das eckige Eisen mit der Kurbel sich befunden hat und ein anderes, dünneres Stück ist ein Theil des unteren Steins, worin man das Loch sieht, darin die Fortsetzung des oberen Eisens, das den schwereren Stein drehte, umgelaufen ist.“ Aus dieser Beschreibung scheint man darauf schließen zu dürfen, daß bei dieser Mühle der Laufstein durch ein in seiner Mitte angebrachtes, in eine eckige Öffnung eingelassenes und perpendiculär auf dem unteren Stein aufsitzendes, sich auf demselben drehendes Eisen, an welchem oben eine Kurbel angebracht war, gedreht wurde, die Frucht aber von der Peripherie her, oder durch ein an einer Seite des Läufers angebrachtes Loch aufgeschüttet wurde. Bei der Mühle, von welcher ich ein Bruchstück vor mir habe, war dies jedenfalls anders, indem die Frucht offenbar durch die im Centrum des Laufers angebrachte, trichterförmige Öffnung, wie bei unseren jetzigen Mühlen, aufgegeben wurde, die Bewegungsvorrichtung also an der Peripherie, oder doch auf der Seite des Laufers angebracht gewesen sein muß. Das Interessanteste ist aber hier gewiß der Fundort, indem sich die Reste der Handmühle hier wie dort bei einem deutschen Ringwall fanden. Vielleicht trägt
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