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VII

Fahneneid gebrochen und seinen Glauben abgeschworen hatte, vereinigte sonach in sich alle Eigenschaften, welche die ihm übertragene Aufgabe zu erheischen schien. Er begann dann auch die systematische Verwüstung des reichen Erntesegens in der nachdrücklichsten Weise. Ramsay wusste indess die Götzischen durch öftere Angriffe mit Erfolg in Schach zu halten. Das bedeutendste Gefecht fand am 25. Juli westlich der Vorstadt, unweit des Siechenhauses, statt. Die vom Grafen Jakob Johann geführten Schweden schlugen die Kaiserlichen mit einem Verlust von mehr als 100 Todten und Verwundeten vollständig in die Flucht, während sie selbst nur 30 Mann einbüssten.

Als Herzog Bernhard und Cardinal la Valette im August von der Saar an den Rhein vorrückten, erhielt Götz Befehl, schleunigst zu den Corps der Ge­nerale Lamboy und Marchese Caretto di Grana zu stossen, welche westlich Frankfurt standen. Sobald indess die Weimaraner und Franzosen abermals den Rückzug nach der Saar angetreten hatten, erschien auch Götz sofort wieder vor Hanau (11. September). Seine Reiterei bildete jedoch diesmal nur den Vortrab des General Lamboy, der mit den kaiserlichen Regimentern Jung Tilly, Lamboy, Stegen und dem kurmainzischen Regiment des Obersten Heinrich Burggraf zu Dohna auf dem linken Mainufer anrückte. Der Feind bemächtigte sich zunächst der festen Stadt Steinheim, deren schwedische Besatzung am 15. September, nachdem Bresche geschossen war, capitulierte. Lamboy verlegte sein Hauptquartier in das dortige Schloss und begann den Main theils durch eine Furt uni erhalb Kesselstadt, theils auf einer Kriegsbrücke zu überschreiten, die wenige hundert Meter östlich Steinheim geschlagen wurde.

" Um den eisernen Ring, der Hanau umspannen sollte, vollständig zu schliessen, liess der kaiserliche General dem Mainübergang bald auch die Ueberbrückung der Kinzig in der Gegend der heutigen Lamboybrücke, sowie nach und nach den Bau von 28 theils offenen, theils geschlossenen Schanzen folgen. Diese entsprachen in ihrer Gesammtheit dem System der sogenannten Circum- und Contravallations-Linien, die

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