XXV

hatte und unter denen die eben besprochene Rettung der Stadt die Hauptrolle spielte. Der im Hinblick auf diese Verpflichtungen und auf die natürlichen Erbansprüche Amalias am 5. August 1643 zwischen beiden Staaten abgeschlossene Erbvertrag trat genau 100 Jahre nach Wilhelm V. befreiendem Sieg in Kraft, als das Hanauer Grafengeschlecht am 28. März 1736 im Mannesstamm erlosch und damit Hanau-Minzenberg an Kassel fiel.

Die gewaltigen Ereignisse des folgenreichen Jahres 1866 endlich führten auch die Einfügung des Kurstaates in ein grösseres und machtvolleres Ganzes herbei — zum Heil des deutschen Vaterlandes. Und nur vier Jahre später einte das, auf Frankreichs Schlachtfeldern für deutsches Recht und deutsche Ehre gemeinsam vergossene Blut die tapferen Söhne Brandenburgs, Hessens und alle anderen deutschen Stämme mit festem unvergänglichen Kitt, zu einer Heldenschaar, zu einem Volke, auf dessen treuen starken Schultern des alten Reiches Herrlichkeit sich stolzer und mächtiger erhob als je zuvor. Möge es so bleiben für alle Zeiten!

Gott schütze Kaiser und Reich!

_______________

Der Vortrag wurde durch eine vorzügliche grosse Wandkarte, auf der sowohl die damaligen Befestigungen Hanaus, wie auch sämmtliche Erdwerke der Belagerer genau verzeichnet waren, wesentlich unterstützt.

Ausserdem waren im Locale noch verschiedene kleinere auf den Vortrag bezügliche Karten und Pläne, sowie zwei eiserne Pfahlschuhe von der Römerbrücke in Grosskrotzenburg ausgestellt.

Nach einer Frühstückspause im Garten des Bürgervereins erfolgte Nachmittags 2 Uhr der Besuch des Schlosses zu Philippsruhe und die Besichtigung der dortigen Kunstschätze, namentlich der reichen Holzbekleidungen, Deckengemälde und der kostbaren Porzellan- und Gläsersammlung.

Nachmittags 4 Uhr fand das Festessen in dem grossen Saal des Kurhauses zu Wilhelmsbad unter den Klängen der Hanauer Regimentskapelle statt. Das Kurhaus war festlich geschmückt, namentlich war der