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fertigte Veranlassung, ihren kaiserlichen Schwager zu bekriegen, eine Fehde, die hauptsächlich im Trier'schen und Metz'schen geführt, erst nach 12jähriger Dauer beigelegt wurde und zwar durch Besiegung der Ruhestörer, welche nunmehr die Schenkung ihrer Schwester anerkannten. Vielleicht als Entschädigung für die dem Bisthum Bamberg überlassene Morgengabe erhielt bereits im Jahre 1008 Kunigunde von ihrem Gemahl den Güterhof Kassel, die curtis Chasalla, geschenkt, der später an das Kloster Kaufungen überging. Ob in Kaufungen schon vor Heinrich‘s Zeit eine Klosterstiftung war, muss fraglich bleiben, wiewohl Einiges für die Annahme spricht. Immerhin aber muss Kaufungen bereits ein ansehnlicher Ort gewesen sein, da das kaiserliche Paar schon vor der Klostergründung sich zeitweilig dort aufhielt. Sehr wahrscheinlich fand die urkundliche Gründung des Klosters am 22. April 1019 statt, welcher Vergebungen von Liegenschaften theils vorhergingen theils nachfolgten, wodurch das Kloster allmählich einen ansehnlichen Besitz erhielt. Bevölkert war dasselbe von Benedictiner-Nonnen, deren erste Aebtissin eine Nichte der Kaiserin, die Gräfin Jutta von Egenesheim, war. Der Vortragende schilderte nun das Leben in einem Benedictiner-Nonnenkloster, das zwischen Gebet und Arbeit getheilt war. Das tägliche und gemeinschaftliche Gebet der Nonnen war geordnet in die 7 Tagzeiten, die um Mitternacht mit der Mette begannen und Abends mit der Complet schlossen; ihre Arbeit war hauptsächlich die Erziehung und der Unterricht der weiblichen Jugend. So lange ein Kloster bei seiner sehr einfachen Lebensweise blieb unter genauer Befolgung der Ordensregel, so lange war es ein Segen für eine ganze Gegend. Nur wo man von der Regel abwich, und der weltliche Geist, insbesondere durch das verderbliche Commendenwesen begünstigt, einriss, da litt das Kloster an sich und in den Augen der Mitmenschen Schaden, der indessen stets durch Reformationen aus dem Schoosse des Ordens selbst wieder beseitigt wurde. Nach dem im Jahre 1024 am 13. Juli in der Pfalz zu Grone bei Göttingen erfolgten Tode des Kaisers trat Kunigunde selbst als Nonne in Kaufungen ein. Sie führte dort 15 Jahre lang ein sehr  

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