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frommes, ascetisches Leben und zeichnete sich durch grosse Wohlthätigkeit und aufopfernde Pflege der Kranken aus. Indessen schwächte sie ihre zarte Ge­sundheit durch solche ununterbrochene Anstrengungen und Entbehrungen derart, dass ihr Körper denselben am 3. März 1040 erlag. Ihr Leichnam wurde unter dem Zuströmen des Volkes aller Orten nach Bamberg übergeführt und neben ihrem Gemahl in dem von ihnen erbauten Dome beigesetzt. Im Jahre 1200 erfolgte durch Papst Innocenz III. Kunigunde's Heiligsprechung, nachdem Papst Eugen 111. ihrem kaiserlichen Gemahl diese Erhebung schon im Jahre 1152 hatte zu Theil werden lassen.

Zum Schlüsse gab der Vortragende noch der Hoffnung Ausdruck, dass die verehrten Anwesenden aus dem Gehörten eine Anregung gewinnen möchten, das historisch so interessante Kaufungen zu besuchen, wohin die Anmuth der Gegend an sich schon einladet, wo auch immerhin noch einige Reste selbst aus der Zeit jenes hochsinnigen Kaiserpaares an Kirche und Klostermauern erhalten sind.

Anschliessend an den Vortrag legte Herr Oberbibliothekar Dr. Duncker das jetzt in der Kasseler Landesbibliothek befindliche Psalterium vor. dessen sich die Kaiserin Kunigunde im Kloster Kaufungen bediente. Es besitzt, besonders in seinem ersten Theile, auch Kunstwerth durch schöne Initialen. Diese Handschrift gelangte nach Aufhebung des Klosters in den Besitz des hessischen Füistenhauses und von da 1580 in die Fürstliche Bibliothek, die heutige Landesbibliothek.

In der Monatsversammlung am 23. Februar 1885 wurde mitgetheilt, dass der Vorstand zu der am 18. d. M. stattgehabten Feier des 50jährigen Stiftungstages des historischen Vereins für das Grossherzogthum Hessen eine Glückwunschadresse nach Darmstadt abgesandt habe.

Hierauf hielt Herr Museums-Director Dr. Pinder den angekündigten Vortrag über Ausgrabungen heidnischer Gräber in Hessen mit besonderer Bezugnahme auf die räumliche Vertheilung solcher Alterthümer. Es wurde in diesem Vortrag versucht, einen Gesammtüberblick über die bis-

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