MHG, 1885, S. 51

nauigkeit der Darstellung naturgemäss grosseVerschiedenheiten aufwiesen ; auch war ein grösserer Stadtplan, Eigenthum des Herrn Fabrikanten Stengel, zur Ansicht aufgehängt.

Der älteste Bestandtheil der Stadt war hier, wie an so vielen Orten, der Herrensitz, die Burg zu Hanauwe, wie sie in den seit 1414 vorhandenen Reichslehenbriefen durchgängig bezeichnet wird. Als weiteres Reichslehen folgte unmittelbar der Wildbann, genannt die Hanauwe. Dies Wort bedeutet eine Au am oder im Hagen, d. h. in dem Gehege, worin dem Kaiser das Jagdrecht zustand.

Die Geschichte Hanaus beginnt mit einer Urkunde vom Jahr 1234 aus dem Kloster Eberbach, deren Aussteller. Reinhardus de Hagenowe, erklärt, er habe seinem Bruder Heinrich aus der gemeinsamen Erbschaft Dorenfeld (Dorfelden) überlassen, für sich selbst dagegen Hagenowe behalten und dem Cistercienser-Orden den Bau einer Kirche zu Hagenowe gestattet. Das (in der Akademie abgeformte) Siegel dieser Urkunde zeigt im Schild des Reiters noch den Löwen, an dessen Stelle erst seit 1277 die Sparren treten, und als Umschrift : Reinhardus de Dornfelden, während Reinhardus de Hagenowe zuerst 1254 auf einem ähnlichen Siegel erscheint. Dorfelden ist also der Stammsitz, dem Hanau seine Entstehung verdankt, welche man vielleicht schon vor 1200, spätestens aber um 1230 anzunehmen hat. Aus den Ansiedelungen der Dienstleute, Burgmannen und Hörigen, die sich unmittelbar an den Herrensitz anschlossen, entwickelte sich der Ort ohne Zweifel schon im 13. Jahrhundert und wurde 1303 durch Kaiser Albrecht I. zur Stadt erhoben. Die betr. lateinische Urkunde, worin Hanau als oppidum Hanowe bezeichnet ist, gewährt den Einwohnern (oppidani) dieselben Freiheiten, Rechte, Gewohnheiten-und Vergünstigungen, wie sie die Bürger von Frankfurt (civitas et cives in Frankenfurt) geniessen und gestattet insbesondere die Abhaltung eines Wochenmarktes. Wahrscheinlich wurde die nunmehrige Stadt noch im Anfang des 14. Jahrhunderts mit Thoren, Thürmen, Mauer und Graben versehen. Von der alten Stadtmauer finden sich, dank ihrer ungewöhnlichen

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..	LI nauigkeit der Darstellung naturgemäss grosseVerschiedenheiten aufwiesen ; auch war ein grösserer Stadtplan, Eigenthum des Herrn Fabrikanten Stengel, zur Ansicht aufgehängt. Der älteste Bestandtheil der Stadt war hier, wie an so vielen Orten, der Herrensitz, die Burg zu Hanauwe, wie sie in den seit 1414 vorhandenen Reichslehenbriefen durchgängig bezeichnet wird. Als weiteres Reichslehen folgte unmittelbar der Wildbann, genannt die Hanauwe. Dies Wort bedeutet eine Au am oder im Hagen, d. h. in dem Gehege, worin dem Kaiser das Jagdrecht zustand. Die Geschichte Hanaus beginnt mit einer Urkunde vom Jahr 1234 aus dem Kloster Eberbach, deren Aussteller. Reinhardus de Hagenowe, erklärt, er habe seinem Bruder Heinrich aus der gemeinsamen Erbschaft Dorenfeld (Dorfelden) überlassen, für sich selbst dagegen Hagenowe behalten und dem Cistercienser-Orden den Bau einer Kirche zu Hagenowe gestattet. Das (in der Akademie abgeformte) Siegel dieser Urkunde zeigt im Schild des Reiters noch den Löwen, an dessen Stelle erst seit 1277 die Sparren treten, und als Umschrift : Reinhardus de Dornfelden, während Reinhardus de Hagenowe zuerst 1254 auf einem ähnlichen Siegel erscheint. Dorfelden ist also der Stammsitz, dem Hanau seine Entstehung verdankt, welche man vielleicht schon vor 1200, spätestens aber um 1230 anzunehmen hat. Aus den Ansiedelungen der Dienstleute, Burgmannen und Hörigen, die sich unmittelbar an den Herrensitz anschlossen, entwickelte sich der Ort ohne Zweifel schon im 13. Jahrhundert und wurde 1303 durch Kaiser Albrecht I. zur Stadt erhoben. Die betr. lateinische Urkunde, worin Hanau als oppidum Hanowe bezeichnet ist, gewährt den Einwohnern (oppidani) dieselben Freiheiten, Rechte, Gewohnheiten-und Vergünstigungen, wie sie die Bürger von Frankfurt (civitas et cives in Frankenfurt) geniessen und gestattet insbesondere die Abhaltung eines Wochenmarktes. Wahrscheinlich wurde die nunmehrige Stadt noch im Anfang des 14. Jahrhunderts mit Thoren, Thürmen, Mauer und Graben versehen. Von der alten Stadtmauer finden sich, dank ihrer ungewöhnlichen 4*	..


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