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LX

Holzkohlen, deren Zustand verschiedene Stufen der Verbrennung erkennen liess, wurde vielfach aufgefunden; ebenso mehrere, deutlich als solche erkennbare Brandplätze und verschiedene zusammenhanglose Gefäss-scherben. Der andere Hügel, unter welchem der gewachsene Boden eine schwache Wölbung zeigte, enthielt nur vier Grabstätten in seinem südöstlichen Viertel, drei davon auf der Sohle und alle in massigem Abstände von einander; die drei anderen Viertel waren völlig leer. Bemerkenswerth erscheint, dass in den vier Hügeln je ein bronzener Halsring gefunden wurde, bei dreien an derselben Stelle und in jedem der beiden grossen ein Kindergrab, mit gleichartigen Bronzebeigaben, während Waffen oder Messer gar nicht vorkamen, sondern ausschliesslich Schmuckgegenstände, die auf Frauengräber schliessen lassen. Die gefundenen Knochen ohne Beigaben mögen wohl Männern angehört haben. Ferner ist die Erhaltung einzelner, zum Theil sehr schwacher Knochentheile, wie Handgelenke, Rippen und dergleichen gegenüber dem Fehlen anderer weit stärkerer beachtenswerth und legt sogar den Gedanken nahe, dass vielleicht hier nur einzelne Gliedmassen begraben sein könnten. Die Bestattung war zweifacher Art und scheint die Brandbestattung die jüngste zu sein, denn von den gefundenen zwei Knochenurnen stand die eine ganz oben im Hügel, die andere wenigstens ziemlich hoch. Das Nichtvorkommen von Eisen, sowie die Formen zweier starker Armringe, eine Zierplatte aus Bronzeblech auf Leder, die rohe Arbeit der Gefässe und mehrere Stücke Feuerstein deuten auf die eigentliche Bronzeperiode im Uebergang zur Hallstädter hin, während die dünnen spiralförmigen Ringe offenbar einer früheren Zeit angehören. Die bei den Ausgrabungen gewonnenen und in;die Sammlung der Alterthümer aufgenommenen Fundstücke wurden im Verlauf der Berichterstattung vorgezeigt, ebenso die bereits im Protokoll der vorigen Monatsversammlung erwähnten Geschenke des Herrn Baron Waitz von Eschen.

7. Mai. Der Bibliothekar, Herr Eduard Rössler, legte einen kupfernen germanischen Armring vor, der am Salisberg, unweit des Rehfeldschen Bierkellers, gefunden und vom Verein erworben worden ist.

Der Vorsitzende, Herr Pfarrer Junghans, hielt

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