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LXXV setzt sich westlich über das Dorf hinaus fort, so dass der Abhang, an dessen Fuss der Römerbrunnen liegt, hier das nördliche Ufer des Flusses bildete. Dieses Ufer ist auch noch zu erkennen in der vorerwähnten Gasse, in deren Verlängerung die Brückengasse liegt, indem dieselbe mit ihrem südlichsten Ende noch auffällig steil zur Hanauer Landstrasse abfällt, obgleich, nach Angabe der Ortsbewohner, hier schon mehrfach Bodenanschüttungen stattgefunden haben. Erklärlich ist es nun auch, dass man bisher stets vergeblich über die Hanauer Landstrasse hinaus nach der Fortsetzung der rechtwinklig zur Südfront des Castells angesetzten beiden Mauern gesucht hat; dieselben hatten eben mit der genannten Landstrasse das Flussufer erreicht. Ebenso kann es nach diesen Beobachtungen nicht auffallen, dass wir mitten im Fluss einen gemauerten Brückenpfeiler fanden, denn dieser Pfeiler lag augenscheinlich noch auf der erwähnten Insel, die nachweislich im Mittelalter dem Petersstift angehörte und, wie man erzählt, noch im vorigen Jahrhundert an dieser Stelle vorhanden gewesen sein soll. Unter Hinzurechnung dieser Insel hatte also die Brücke die ansehnliche Länge von 200 m., wenn wir annehmen, dass der südlichste der aufgefundenen Brückenpfeiler der südliche Landpfeiler war. Die Nachforschungen in der Kleinkrotzenburger Gemarkung, woselbst zur Deckung der Brücke und zwar östlich derselben jedenfalls eine kleine Befestigung vorhanden gewesen sein muss, haben bis jetzt nur das negative Resultat ergeben, dass alle dort angenommenen fortificatorischen Anlagen nicht existirt haben können, da dieselben bisher nur westlich der Brückenflucht gesucht wurden. Wenngleich hier, wie in jedem ändern Ueberschwemmungsgebiet besonders glänzende Forschungsresultate nicht zu erwarten sind, so wird die Fortsetzung der bez. Untersuchungen doch zweifellos noch manche interessanten Einzelheiten ergeben. Aber auch ohne dies ist die Feststellung der Brücke an sich von hervorragender Bedeutung nicht nur für die Aufklärung der hiesigen Pfahlgrabenstrocke, sondern für die gesammte Limesforschung, denn es ist einleuchtend, dass, je weniger diese Anlage vorausgesetzt wurde, um so wichtiger die Gründe sein müssen, die für
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