..

CXIV

beschränkten sich Schubarts schriftstellerische Arbeiten mit Ausnahme verhältnissmässig weniger Abhandlungen auf einen scharf begrenzten Kreis der griechischen Altertumswissenschaft, in dem er sich, wie allgemein anerkannt ist, durch seinen mit andauerndem Fleiss gepaarten Scharfsinn die Stellung einer Autorität erwarb. Dieser Kreis war die Textkritik und sachliche Erklärung des Pausanias. Schubart löste seine Aufgabe so, dass Jahns Neffe, Adolf Michaelis, als er 1880 die zweite Auflage von seines Oheims „Pausaniae descriptio arcis Athenarum'' dem greisen Freunde Otto Jahns widmete, ihn mit vollem Rechte den „sospitator Pausaniae" nennen durfte.

Die äusseren Lebensumstände Schubarts, von denen dieser schon selbst im XX. Bande der von O. Gerland fortgesetzten Strieder-Justi'schen hessischen Gelehrtengeschichte uns bis zum Jahre 1865 nähere Kenntniss gab *), sind sehr einfacher Art und lassen sich in kurzen Zügen darstellen. Am 28. Februar 1800 zu Marburg als Sohn des Universitätsmechanikus Schubart geboren und Taufpathe Jung-Stillings, bezog er, vorgebildet auf dem Pädagogium seiner Vaterstadt, schon 1816 die alma Philippina. Justi, Arnoldi und Platner wirkten dort, wie er dankbar bekennt, anregend und belebend auf seine philologischen und anfänglich auch theologischen Studien. Von 1820 an studierte er in Heidelberg, wo G. F. Creuzer, Schlosser und Bahr seine Lehrer waren. Dort beschäftigte er sich zuerst mit seinem Landsmanne Rubino näher mit Pausanias und lernte K. F. Hermann kennen. Nachdem er 1825 zu Marburg mit der Dissertation „De Hyperboreis" promovirt hatte, bekleidete er Jahre lang Hauslehrerstellen in vornehmen Familien Württembergs und Oesterreichs. Beim Studium griechischer Manuscripte der Wiener Bibliothek, worauf ihn anfänglich ein Auftrag Creuzers zur Vergleichung der Codices des Jamblichus und Porphyrius hingewiesen hatte, erwarb er sich die bedeutenden paläographischen Kenntnisse, welche ihm

______________

*) Ergänzungen dazu habe ich in der kurzen Biographie Schubarts geliefert, welche die Festschrift unseres Vereins zur Feier seines fünfzigjährigen Bestehens (zugleich X. Supplement der neuen Folge der Zeitschrift.) S. 22 ff. enthält.

..