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CXVII

auch ohne Hörrohr. Die ihm jederzeit gern erwiesene Rücksicht seiner Collegen auf der Bibliothek ermöglichte es, dass er auch trotz seines körperlichen Gebrechens im Amte bleiben konnte. Sein Verkehr mit dem Publikum musste dadurch naturgemäss ein beschränkter sein. Wer ihn aber näher kannte und die Schwierigkeit der Unterhaltung mit ihm nicht scheute, merkte bald, welche Fülle des Wissens er auch in anderen Disciplinen als der griechischen Altertumswissenschaft besass und wie Niemand vergeblich an seinen Beistand appellirte, wenn es sich um gründliche Forschungen, nicht um Benutzung der Bibliothek zur Unterhaltungslectüre, handelte. Mit Recht konnte sein Freund Adolf Stölzel in der Widmung einer Schrift, die er Schubart am 4. Juli 1875, dem Tage seines fünfzigjährigen Doctorjubiläums, überreichte, von ihm sagen, „dass sein lebendiger Sinn keinem Gebiete echter Wissenschaft gegenüber sich ablehnend verhalte.“ Aber seine Lieblingsneigung blieb dem Pausanias für immer zugewandt; Homer und Dante, die ihn auf allen Reisen begleiteten, dienten zur Erfrischung seines Geistes, wenn er seinen Blick einmal wegwandte von den eingehenden Studien, die er dem griechischen Periegeten widmete und von denen zahlreiche kleinere und grössere Abhandlungen und Recensionen, besonders in der „Zeitschrift für Altertumswissenschaft“, dem ,.Philologus“, dem „Rheinischen Museum“ und den Jahn-Fleckeisen'schen „Jahrbüchern für classische Philologie“ Zeugniss ablegen. Wir ersparen uns hier, die Titel auch nur einzelner dieser Leistungen aufzuführen, da sie in fachmännischen Kreisen wohlbekannt und bis auf seine vier letzten Aufsätze in den Jahn-Fleckeisenschen Jahrbüchern in bibliographischen Werken, insonderheit in der achten Auflage der Engelmann'schen „Bibliotheca scriptorum classicorum“, auch für denjenigen leicht findbar sind, dem Schubarts wissenschaftliche Thätigkeit noch nicht näher bekannt war. Nur mit wenigen Worten sei hier noch der grösseren Arbeiten gedacht, die er schon in reiferem Lebensalter vollendete, aber mit reicheren Kenntnissen, als sie ihm bei der mit Walz veranstalteten grossen Ausgabe zu Gebote gestanden hatten. Die erste derselben war die auf erneuter Textesrevision beruhende zweibändige Ausgabe des Pausanias für die

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