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XII

Auch Nutzwälder kamen schon früh vor, deren Grenzen durch Malbäume und auch Malsteine festgelegt waren.

Jeder Besitzer konnte Einrodungen machen. Wo die Axt erlahmte, half das Feuer. Dort entstanden die Tochterdörfer und dort wurde auch vorübergehender Brodfruchtbau getrieben.

Seinen Brennholzbedarf durfte jeder von liegendem Holze und unfruchtbaren Bäumen entnehmen ; nur die fruchtbaren sollten geschont werden. Hatte sich jemand einen Stamm ausgesucht und mit seinem Zeichen versehen, dann verblieb er ihm ein Jahr lang. Aber an irgend wie schon bearbeitetem Holz sich zu vergreifen, galt als Diebstahl.

Eine grosse wirtschaftliche Bedeutung hatte für die Alten die Mastnutzung für die Schweine. Bis zur Wintersonnenwende dauerte die Hauptmast, dann begann die Nachmast. Eine Leitsau führte und Hirten schützten die Herde. Nachts lag diese in einer Bucht. Auch das übrige Vieh wurde wohl im Walde geweidet und bei Futtermangel hieb man Zweige und die Krone schwacher Bäume zur Fütterung ab. Hunde, die es mit einem Wolfe aufnehmen konnten, halfen dem Hirten.

Auch die Bienenzucht war eine wohlgepflegte Waldnutzung. Hausbienen wurden in Stöcken unter überdachten Bienenständen gehalten, die wilden Bienen aber bauten in hohlen Bäumen. Durch Anklopfen und Rauch wurden sie ausgetrieben und eingefangen. Wer einen wilden Schwärm in einem Markenwalde fand, versah den Baum mit seinem Zeichen, dann gehörte er ihm. War dies der Fall in einem Privatwalde, dann gehörte der Honig dem Waldeigenthümer, wenn dieser gerade dazu kam, und nur der Schwärm dem Finder. Auch entflogene Schwärme konnten verfolgt und wieder eingefangen werden.

Auch die Gewinnung von Pech und das Sieden von Seife, diese aus Ziegenfett und Buchenasche, verstanden die alten Germanen schon, wahrscheinlich auch das Schwelen von Kohlen in Erdgruben und vielleicht auch das Flössen des Holzes in den Waldbächen.

Auch die Spuren wirthschaftlicher Behandlung der Wälder dämmern auf. Freilich hieb

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