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XLVII

v. Chr.) und Agrippa (38 v. Chr.) den Rhein überschritten, jedoch ohne nennenswerthen Erfolg. Erst nachdem die zwischen beiden Nationen wohnenden Kelten dem Reich dauernd einverleibt worden waren, begann der von Gallien ausgehende planmässige Angriff mit der Sicherung der Flanken, indem einerseits die Reichsgrenze bis an die obere Donau vorgeschoben und andererseits die an der Nordsee wohnenden Völker — die Bataver und Friesen — zu Bundesgenossen gewonnen wurden. Die Stützpunkte für diese Angriffe bildeten die Befestigungen des linken Rheinufers, im Besonderen das für zwei Legionen eingerichtete Standlager vetera castra bei Xanten, von welchem eine mit befestigten Etappen versehene Hauptoperationslinie die Lippe aufwärts nach dem Teutoburger Walde führte.

Im Jahre 11 v. Chr. erfolgte unter Drusus der Frontalangriff, welcher nach dessen Tode im Jahre 9 v. Chr. von Tiberius fortgesetzt wurde und zur Eroberung Germaniens bis zur Elbe führte. Dieser Besitz ging indess in dem Zeitraum vom Jahre 6 v. Chr. bis 4 n. Chr., während Tiberius sich in der Verbannung befand, fast vollständig verloren ; doch nach der Rückkehr dieses Feldherrn begann die Eroberung des Landes von Neuem und mit noch grösseren Erfolgen, als zuvor. Erst der dalmatisch-pannonische Aufstand setzte dem weiteren Vorrücken der Römer ein Ziel und wenige Wochen nach Niederwerfung desselben fand dann die Vernichtung der Armee des Varus im Teutoburger Wald statt, welche die Befreiung des Landes von dem römischen Joch zur Folge hatte.

Nach Verlesung der auf diese Katastrophe Bezug habenden Quellen — Dio Cassius, Vellejus Paterculus und Florus — ging der Herr Vortragende zur Bestimmung der Oertlichkeit der Schlacht über.

In dieser Hinsicht sind besonders drei Factoren massgebend und zwar:

1) der Ort des Varianischen Sommerlagers,

2) die Marschrichtung, welche nach dem Aufbruch aus diesem Lager eingeschlagen wurde und

3) die Länge des Weges, den die Armee vor der Niederlage zurücklegte.

 

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