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Dio Cassius geschilderten Umständen konnte die Armee schwerlich eine grössere Strecke zurücklegen. Ebenso lässt die verzweifelte militärische Lage, in welcher sich die Römer befanden, es erklärlich erscheinen, dass sie hier den grössten Theil der Fahrzeuge und des Trosses vernichteten, wenngleich diese Massregel nicht als die Eingebung eines fähigen und energischen Feldherrn bezeichnet werden kann.

Am zweiten Gefechtstage — erzählt Dio — zogen sie in grösserer Ordnung weiter und waren so glücklich, an einen lichten Ort vorzudringen. Wir haben diesen Marsch in der Richtung Wittlage-Lockhausen-Wehrendorf-Herringhausen - Venne zu suchen. Die Gegend nördlich des ziemlich steilen Bergrückens, der hier wie ein Wall die weite oldenburgische Ebene begrenzt, ist gut gangbar, unfruchtbares Heideland wechselt mit Mooren und Ackerflächen, und es ist nach der Bodenbeschaffenheit sicher anzunehmen, dass zur Römerzeit hier einzelne baumlose Flächen vorhanden waren. Die letzte Nacht verbrachte die Armee, wenn für diesen Tag ein Marsch von etwa 14 km angenommen wird, in der Gegend des Dorfes Felsen, ohne Lager zu schlagen. Am folgenden Tage führte der Weg bei Venne vorbei durch die Bauerschaften Niewedde, Kalkriese und Engter. Die grossen Moore Oldenburgs treten in dieser Gegend ziemlich nahe an die Bergkette heran und lassen nur einen schmalen Streifen frei, der aus äusserst fruchtbarem, mergel- und kalkhaltigem, bei nasser Jahreszeit sehr schlüpfrigem Ackerboden besteht. Dass zur Römerzeit die ausgedehnten Waldungen, welche jetzt noch das dortige Bergland bedecken, sich bei dieser Bodenbeschaffenheit bis zu den Mooren erstreckten, ist mehr als wahrscheinlich, und so sind denn der Bericht des Dio, dass die Römer an diesem Tag in neue Waldungen kamen, sowie die Angaben von Vellejus Paterculus und Florus, dass die Kämpfe in Wäldern und Sümpfen stattfanden, gerade auf diese Gegend sehr wohl anwendbar.

Ueberdies concentriren sich die dortigen Münzfunde auf eine Strecke, die an Längenausdehnung der römischen Marschcolonne genau entspricht; nämlich auf den etwa 7 km langen Halbkreis Venne-Engter