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VII

dieselbe, wie vorauszusehen war, ein reiches Mass von Arbeit, Aufregung und Unannehmlichkeiten mannigfacher Art im Gefolge hatte, schreckte Duncker nicht; ihn trieb es, in die Schranken zu treten für den nationalen Gedanken, den er durch die verschiedenartigsten zu seiner Bekämpfung verbündeten Parteistrebungen gefährdet sah, ihm galt es ferner die Verteidigung gesetzlich-staatlicher Ordnung gegenüber der im Hanauer Wahlkreise besonders starken und rührigen Socialdemokratie. Aus solchen Rücksichten liess er sich sogar dazu bestimmen, als die Hanauer Zeitung der Fortschrittspartei dienstbar geworden war, die Schriftleitung eines gegen Ende 1876 neugegründeten nationalliberalen Parteiblattes, des wöchentlich erscheinenden 'Main- und Kinzigboten' mit zu übernehmen. Auch für dieses Blatt lieferte er zahlreiche Beiträge politischen und ortsgeschichtlichen Inhaltes. Gleichzeitig war er eines der thätigsten Mitglieder des Hanauer Bezirksvereines für Hessische Geschiehte und Landeskunde und trat bald dauernd in dessen Vorstand ein. In den Vereinsversammlungen hielt er eine Reihe von Vorträgen über die verschiedensten, meist aber über solche Gegenstände, mit denen er später in kleineren oder grösseren Aufsätzen sowie in besonders veröffentlichten Schriften sich noch des weiteren beschäftigte. Ich nenne hier seine Vorträge über die Römische Militärcolonie bei Rückingen (1872), über Schliemanns Ausgrabungen in Troja (1874), über die älteste Geschichte des unteren Maingebietes (1874), über die muthmasslichen Ueberreste der Burg der Herren von Kensheim beim Kinzigheimer Hofe, über die Frage des Römischen stationären Mainüberganges bei Kesselstadt (1875), über die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Quellenangaben über die Eroberung Hanaus durch die Schweden unter Hubald im Jahre 1631 (1876), über die Schlacht bei Dettingen (1878). —

Im September 1871 hatte sich Duncker mit einer Base, Fräulein Leonore Wagner, verheirathet. Schon im December des folgenden Jahres wurde ihm die noch sehr jugendliche und zart angelegte Gattin, einige Monate nach der Geburt eines Töchterchens, durch den Tod entrissen. Fünf Jahre später führte er Fräulein Toni Kraus, eine Tochter des verstorbenen Oberappellations-

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