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nommen, sodass das, worauf es ankommt, nicht gefunden werden konnte. Meines Erachtens sollte man bei solchen Wanderversarnmlungen mit besonderer Sorgfalt für eine geeignete gründliche Behandlung der lokalen Fragen Vorkehrung treffen.

Nach einer durch ein gemeinschaftliches Mittagsessen in der Union ausgefüllten Pause wurde die Besichtigung der Baudenkmale fortgesetzt. Es galt diesmal vorzugsweise den Kirchen St. Godehard und St. Michael. Erstere ist die einzige in ihrem äusseren Bestand ganz erhaltene romanische Kirche Hildesheims, deren innere Restauration und Bemalung — nach Motiven aus den reichen Hildesheimer Miniaturschätzen — auch in der Wahl der Farben zumeist sehr wohl gelungen ist, wenn auch nicht ersichtlich ist, ob und welche Ausstattungsstücke späterer Stylperioden dieser Restauration zum Opfer gefallen sind. Hervorheben will ich noch die aus der Hand des Bildhauers Küsshardt hervorgegangenen sehr stylvollen Ausstattungsstücke, wie Altar, Orgel, Beichtstühle u. a., denen ich zum Theil nur etwas mehr Farbe gewünscht hätte, da an romanischen Möbeln das „Bekleidungsprincip“ streng durchgeführt zu sein pflegt.

St. Michael, der noch zur Zeit Merians mit sechs Thürmen, zwei Querschiffen und zwei Chören geschmückte Bau, ist heute nur noch ein kümmerlicher Rest, welcher freilich aus dem Umbau des 12. Jahrh. ein Kunstwerk allerersten Ranges und ohne Parallele in der bemalten Holzdecke des Schiffes bewahrt hat. Hervorragenden Werth haben auch die Stückreliefs der westlichen Vierungsbrüstung, doch ist von der sonstigen alten prächtigen Ausstattung nicht vieles erhalten. Ich nenne den seiner Architektur beraubten, jetzt im Dom (Vorhalle) aufgestellten Schnitzaltar, einen zweiten kleinen Flügelaltar, einige Renaissancemonumente, ein Taufbecken, ein gesticktes Antependium und viele Fragmente von Bautheilen und Monumenten.

Den hieran sich anschliessenden Ausflug nach dem Berghölzchen konnte ich leider ebensowenig mitmachen, wie anderen Tages die Fahrt nach Goslar. Statt dessen suchte ich in den wenigen Stunden, wo ich mich einigermassen bewegen durfte, die Kirchenschätze Hildes-

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