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XLVIII

Verbindung Hessens mit Thüringen, wobei Ersteres als Nebenland behandelt worden, in fremde Hände, vorzugsweise in die des ersten Kirchenfürsten des deutschen Reichs, nämlich des Erzbischofs von Mainz gekommen, und gab einen kurzen Ueberblick über die Literatur unter Hervorhebung der Schriften des verstorbenen Archivars (früheren Pfarrers zu Hofgeismar) Dr. Falckenheiner. Nachweisbar zuerst erwähnt wird der Ort Hofgeismar in einer Urkunde von 1082, der zu Folge auf einer wahrscheinlich dortselbst abgehaltenen Versammlung von geistlichen und weltlichen Fürsten auf deren Bitten der Erzbischof Siegfried von Mainz seinen Hof Geismar dem Kloster Hasungen zum unbestrittenen Eigenthum für alle Zeiten schenkt. Trotz der nicht misszudeuteriden Fassung der Schenkungsurkunde findet sich der Hof Geismar, dessen Name in Näherem besprochen wurde, schon bald danach wieder im Besitze der Erzbischöfe von Mainz, welche sich dort wiederholt aufhalten und wichtige Amtshandlungen erlassen. Aus dem ursprünglichen Gutshofe auf dem Salberg (woher das Salberger Thor, verketzert in Sälber Thor) auf der Höhe, wo jetzt das Altstädter Pfarrhaus gelegen, entwickelte sich durch Ansiedelungen ein Ort, welcher nach dem Jahr 1200 Stadt genannt wird. Schon frühzeitig kam dies neue Gemeinwesen in Streit mit dem auf dem benachbarten hohen Berge thronenden Geschlecht der Herren von Schöneberg (Schonenberg) über die Beholzigungs- und Weide-Gerechtsame im Reinhardswalde, welche bei dem Umfange des Letzteren einen hohen Werth darstellten. Dies veranlasste ein Eingreifen nicht nur der Erzbischöfe von Mainz, sondern auch der Bischöfe von Paderborn, der Herzöge von Braunschweig und der Landgrafen von Hessen, der beiden ersteren als Lehnsherrn, und der letzteren als von den Schönebergern geworbenen Bundesgenossen, und hatte die mit solchen Kämpfen in damaligen Zeiten verknüpfte Verwüstung und Ausplünderung der ganzen Gegend zur Folge. Sehr begreiflich erscheint es daher, dass Hofgeismar zu seiner Sicherheit bei der weiten Entfernung von Mainz mit den Nachbar-Städten Warburg, Volkmarsen, Wolfhagen und Marsberg ein Schutz- und Trutzbündniss abschloss (1358). Eine Belagerung durch 

 

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